Klimafonds forciert E-Mobilität in Österreich

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Der Klimafonds pusht weiter die Elektromobilität in Österreich: Eine erste vom Fonds geförderte Modellregion mit strombetriebenen Autos in Vorarlberg entpuppte sich als Erfolg, jetzt sollen weitere Gelder fließen, kündigte Geschäftsführerin Eveline Steinberger im Gespräch mit der APA an. Für sogenannte Leuchtturmprojekte und eine weitere Modellregion werden heuer 13,5 Millionen Euro ausgeschüttet.

Dass sich die E-Mobilität durchsetzen wird, ist für Steinberger keine Frage mehr. Der Klimafonds geht von ambitionierten Szenarien aus: Gemeinsam mit dem Wirtschaftsprüfer PricewaterhouseCoopers errechnete man einen Marktanteil von strombetriebenen Autos von 20 Prozent im Jahr 2020, was rund einer Million Fahrzeuge entspricht. Konservativeren Schätzungen zufolge seien es immer noch zehn Prozent, so Steinberger. So oder so liege man man deutlich über den bisherigen Szenarien der Autoindustrie: "Dort ist man bisher von rund drei Prozent bis 2030 ausgegangen."

Umgerüstete Fiat-Modelle

Wie sehr das Thema zieht, zeigte sich für den Klimafonds im kleinen Maßstab: Bei einem Modellversuch in Vorarlberg wurden heuer 30 Elektroautos zu einem monatlichen Fixum von rund 500 Euro "verleast" - Stromkosten und Batterieversicherung inklusive. Das Projekt, für das zehn Stromtankstellen geschaffen wurden, fand großen Anklang, auch wenn die Betreiber derzeit noch Pionierarbeiten leisten: Die eingesetzten Elektroautos gibt es nämlich noch nicht "von der Stange", wie Steinberger erläuterte. Die Fiats werden von einer Vorarlberger Werkstatt auf Strombetrieb umgerüstet. Dennoch: Das System ist ein Renner und soll bis Jahresende auf 100 Fahrzeuge aufgestockt werden.

Europaweit ist der Flottenversuch eine Pionierleistung: Außer in Vorarlberg gibt es nur in London und Berlin ähnliche Projekte. In Österreich finanziert der Fonds nun eine weitere Modellregion: Ab Freitag (31. Juli) startet die Förderausschreibung in Höhe von 2,5 Millionen Euro.

Ein wesentliches Augenmerk richtet der Fonds allerdings auf die Technologieentwicklung in dem noch jungen Markt, wie Steinberger betonte. Für die "Leuchtturmprojekte" werden ebenfalls ab Freitag elf Millionen Euro ausgeschrieben. Gerichtet ist der Förderaufruf an Firmen, die daran arbeiten, mit ihren Technologien "ein österreichisches Vollelektroauto auf den Markt zu bringen". Das können neue Stromspeicher, Steuerungselektronik, Ladesysteme oder Netzintegration sein, erwünscht ist jedenfalls eine Vernetzung untereinander.

Gerade in Zeiten schlechter Konjunktur müsse man hier mit öffentlichen Geldern "anschieben", so Steinberger. "Es gibt Firmen, die schon sehr weit sind, aber das Geld fehlt." Die Chance, in der noch jungen Branche Fuß zu fassen, solle genutzt werden, meint sie: "Es geht hier ja nicht nur um den Klimaschutz, sondern wir öffnen hier auch nachhaltige Märkte."

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