Deal Mitte März

Österreich kauft CO2-Rechte von Estland

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Die estnische Regierung plant, erstmals CO2-Zertifikate ("Assigned Amount Units" - AAU) an ein anderes Land zu verkaufen. Laut Umweltministeriums in Tallinn hat die Regierung Umweltminister Jaanus Tamkivi damit beauftragt, ein entsprechendes Geschäft mit Österreich abzuschließen. Der Deal soll Mitte März finalisiert werden.

Der Direktor der Strategie-Abteilung in der Staatskanzlei in Tallinn, Keit Kasemets, wollte den Umfang des geplanten Zertifikatsgeschäfts unter Hinweis auf das noch in Gang befindliche Prozedere nicht beziffern. Kasemets deutete an, dass es sich um eine vergleichsweise geringe Summe handelt. Der Erlös aus dem Verschmutzungsrechte-Verkauf an Österreich soll zur Renovierung mehrerer Zentralheizungsstationen und in kombinierte Stromerzeugungsanlagen in verschiedenen Teilen Estlands verwendet werden.

Erlöse bis zu 64 Mio. Euro

Estland verhandelt zurzeit mit rund einem Dutzend weiterer Interessenten über den Verkauf von CO2-Emissionszertifikaten. Die Regierung in Tallinn rechnet mit mehreren Geschäftsabschlüssen und mit bis zu einer 1 Mrd. Kronen (64 Mio. Euro) Einnahmen aus CO2-Zertifikatsverkäufen im heurigen Jahr.

Die österreichische Entscheidung soll am 16. März durch eine aus Vertretern mehrerer staatlicher Gremien im Umweltministerium fallen. Danach muss auch noch Umweltminister Niki Berlakovich sein formales Einverständnis geben. Mit der Verhandlungsführung beauftragt war die Kommunalkredit Austria.

Die 37 Industriestaaten haben sich im Kyoto-Protokoll zu bestimmten Obergrenzen bei der Luftverschmutzung verpflichtet. Pro Tonne zugestandener CO2-Verschmutzung hat dazu jedes Land eine Art Berechtigungsschein erhalten - den AAU (Assigned Amount Unit).

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