Österreichs größtes Geothermie-Projekt im Entstehen

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Im Bezirk Ried im Innkreis soll Österreichs größtes Geothermie-Projekt entstehen: Im ersten Ausbauschritt sollen 2011 rund 250 Kunden im Rieder Stadtgebiet angeschlossen werden. In der Nachbargemeinde Mehrnbach sollen in der Erstphase die öffentlichen Gebäude und rund 150 Haushalte versorgt werden. Bis 2020 soll Ried flächendeckend ohne fossile Energieträger auskommen. Details dazu wurden bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben.

Der Baubeginn ist nach Vorliegen aller Förderzusagen und Genehmigungen für Jänner 2010 vorgesehen. Die Erschließung der Heißwasserquelle in der Gemeinde Mehrnbach in 3.000 Meter Tiefe kostet rund 12,5 Mio. Euro. Die Errichtungskosten des Fernwärmenetzes in der Stadt Ried betragen rund 13 Mio. Euro, in der Gemeinde Mehrnbach etwa 4 Mio. Euro. Die Gesamtinvestition beläuft sich damit auf rund 30 Mio. Euro, die Förderquote beträgt etwa 27 Prozent. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Energie AG Oberösterreich, der Energie Ried und der Nahwärme Mehrnbach.

Ziel sei es, mit der 100 Grad heißen Quelle ab der ersten Ausbaustufe pro Jahr rund 55 GWh und im späteren Vollausbau rund 90 GWh Wärme zu erzeugen, so der Generaldirektor der Energie AG Oberösterreich, Leo Windtner. Rund 20 Trassenkilometer Leitungen müssen dazu verlegt werden, was aber gleichzeitig Wertschöpfung für die Region bringt, erklärte Umweltlandesrat Rudi Anschober (G). Außerdem würde man sich unabhängig machen von der fossilen Energieträgern und langfristig stabile Preise sichern, so Anschober weiter. In Summe könnten rund 15.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

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