Nach Ansicht der OPEC wird es mehrere Jahre dauern, bis sich die weltweite Ölnachfrage von dem jüngsten Einbruch erholt. Aufgrund der globalen Wirtschaftskrise werde der Ölverbrauch der OPEC-Mitgliedsstaaten erst 2013 wieder das durchschnittliche Niveau von 2008 erreichen, das bei 31 Mio. Barrel (159 Liter) pro Tag lag, teilte die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) mit.
Das sei eine langsamere Erholung als bisher erwartet, erklärte die OPEC weiter. Aus diesem Grund werde derzeit weniger in die Erkundung neuer Bestände investiert.
Für 2030 prognostizierte die OPEC einen Weltverbrauch von 105,6 Mio. Barrel pro Tag. Das sind 7,7 Mio. Barrel weniger als bisher angenommen, was in etwa der Nachfrage des weltweit zweitgrößten Ölkonsumenten China entspricht. Dieses Jahr werde der Konsum auf 84,2 Mio. Barrel von 85,6 Mio. Barrel im vergangenen Jahr zurückgehen. Die OPEC-Mitgliedsstaaten fördern derzeit etwa 40 Prozent der weltweiten Erdölproduktion.
Der Ölpreis sank in Reaktion auf den OPEC-Bericht. Die Preise für ein Fass Brent und US-Leichtöl fielen jeweils leicht auf rund 62 Dollar. Im Dezember 2008 erreichte der Ölpreis bei rund 32 Dollar seinen Tiefpreis, im Juni 2008 hatte ein Barrel noch rund 150 Dollar gekostet.
Erst am Dienstag (7. Juli) hatte die US-Energiebehörde EIA ihre Prognose für den globalen Ölverbrauch angehoben. Der weltweite Verbrauch werde 83,85 Mio. Barrel pro Tag betragen. Die Internationale Energieagentur hat jedoch ebenfalls eine andauernde Belastung der Nachfrage nach Öl prognostiziert.
US-Ölbestände fallen
Die US-Rohölbestände sind in der Vorwoche stärker gefallen als von Experten erwartet. Die Rohölvorräte fielen um 2,9 Mio. Barrel auf 347,3 Mio. Barrel, wie die US-Energiebehörde EIA mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang von 2,4 Mio. Fässern gerechnet. Die Benzin-Bestände stiegen um 1,9 (Prognose plus 0,6) Mio. Barrel, Destillate-Vorräte nahmen um 3,7 (plus 2,0) Mio. Barrel zu. Der Preis für ein Fass WTI rutsche nach Veröffentlichung der Daten unter 62 Dollar.
