Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) hat ihre Prognose für den weltweiten Ölbedarf 2010 erneut erhöht. In ihrem Monatsbericht geht das Kartell für 2010 nun von einer täglichen Nachfrage von 85,13 Mio. Barrel aus, um 820.000 Fass pro Tag oder 0,98 % mehr als heuer. Zuletzt war ein Plus von lediglich 750.000 Fass gesehen worden. 2009 dürfte der Weltölbedarf um 1,62 % oder 1,39 Mio. Barrel auf 84,31 Mio. Barrel pro Tag (mb/d) schrumpfen.
Steigen dürfte die Ölnachfrage 2010 vor allem in China (um 4,5 %), im Mittleren Osten (um 3,34 %) und in Nordamerika (um 0,99 %), während für Westeuropa (-1,37 %) sowie den pazifischen OECD-Raum (-2,03 %) mit Japan weiterhin ein Rückgang prognostiziert wird. Heuer schrumpft der Bedarf außer in Europa auch noch Nordamerika, während der Mittlere Osten und Afrika stärker sowie Lateinamerika leicht zulegen.
Die Nachfrage nach OPEC-Öl dürfte 2010 im Schnitt bei 28,6 Mio. Fass täglich liegen, um 100.000 Fass mehr als zuletzt angenommen. Gegenüber 2009 wäre dies ein leichter Anstieg um 30.000 Barrel pro Tag.
Im Oktober hat die OPEC im Schnitt 29,1 Mio. Fass pro Tag produziert, um 47.000 Fass mehr als im Oktober. Die Nicht-OPEC-Lieferungen dürften um 360.000 auf 51,2 Mio. Fass/Tag wachsen, unterstützt durch eine Mehrproduktion in Brasilien, Aserbaidschan, Kasachstan, Kolumbien und den USA.
Zur globalen Konjunkturerholung weist der OPEC-Monatsbericht auf ein Wachstum der Weltwirtschaft von bereits 2,9 % im kommenden Jahr hin, nach noch 1,1 % Rückgang heuer. Der OECD-Raum dürfte um 1,3 % wachsen, die USA um 1,6 %, nach 3,4 bzw. 2,5 % Minus heuer. Wachstumstreiber werden China und Indien mit mit 8,5 bzw. 6,5 % sein. Für die Eurozone geht der OPEC-Bericht von einem BIP-Plus von 0,6 % 2010 aus, nach 3,9 % BIP-Rückgang 2009.