Phishing-Angriff auf europäischen Emissionshandel

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Das deutsche Umweltbundesamt (UBA) hat einen 3 Mio. Euro schweren Schaden durch Betrugsangriffe auf den Handel mit Emissionsrechten bestätigt. Von 2.000 Zertifikate-Nutzern hätten 7 auf E-Mail-Anfragen der Betrüger reagiert. Das hätten die Ermittlungen der Deutschen Emissionshandelsstelle des Umweltbundesamtes (DEHSt) ergeben, so ein UBA-Sprecher.

Dabei wurden von ihnen - wie beim Phishing im Online-Banking bekannt - von den Betrügern Konto-Zugangsdaten von den Nutzern erfragt. Um einen typischen Angriff auf die Internet-Plattform habe es sich damit nicht gehandelt. Abgewickelt worden sei das über ein dänisches Konto, wie es hieß. Betroffen seien 250.000 Zertifikate im aktuellen Börsenwert von 12 Euro je Stück.

Die "Financial Times Deutschland" hatte über einen groß angelegten Datendiebstahl und Hacker-Angriff auf den Emissionshandel berichtet. Die betroffenen Behörden bearbeiteten derzeit ihre Sicherheitssysteme. Der Rechtehandel über Broker oder die Energiebörse EEX sei zwar nicht beeinträchtigt. Die dabei notwendigen Eintragungen in amtliche Datenbanken seien aber derzeit unmöglich.

Im Emissionshandel wird der nach EU-Recht in den einzelnen Mitgliedsstaaten zulässige nationale Höchstausstoß von Kohlendioxid auf die Kraftwerksindustrie und andere Industriezweige verteilt. Wer aufgrund einer höheren Produktion mehr CO2-Emissionsrechte benötigt, kann sie sich bei anderen Marktteilnehmern ersteigern.

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