Die größte deutsche Ferngasgesellschaft E.ON Ruhrgas hat sich mit ihrem russischen Lieferanten Gazprom auf flexiblere Lieferverträge geeinigt. "Teilmengen werden nicht mehr an den Ölpreis gekoppelt, sondern an den Spotpreis für Gas", bestätigte ein E.ON-Sprecher Aussagen von Ruhrgaschef Bernhard Reutersberg im "Handelsblatt" und der "Financial Times Deutschland". Der Spotanteil erreiche einen niedrigen zweistelligen Prozentanteil.
Seit Jahrzehnten ist der Gaspreis in den Lieferverträgen an den Ölpreis gekoppelt. Er folgt dem Ölpreis in der Regel mit einem Zeitverzug von rund sechs Monaten. Durch die Wirtschaftskrise ist die Gasnachfrage jedoch deutlich gesunken, so dass auf dem Markt eine Überversorgung herrscht. Hinzu kommt, dass das Angebot an Flüssiggas (LNG) - das nicht über Pipelines, sondern mit Schiffen geliefert wird - deutlich gestiegen ist. Die Spotmarktpreise für Gas sind damit unter die ölpreisgebunden Preise gefallen.