Russland und Ukraine finden Gas-Kompromiss

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Russland und die Ukraine haben ihren jüngsten Streit um Gaslieferungen beigelegt. Die Ukraine muss Russland nun weniger Gas abkaufen als ursprünglich vertraglich vereinbart, sagte der russische Regierungschef Putin am Donnerstagabend nach einem Gespräch mit seiner ukrainischen Kollegin Timoschenko. Die schwer von der Wirtschaftskrise gebeutelte Ukraine entgeht damit empfindlichen Strafzahlungen.

Putin und Timoschenko handelten den Kompromiss am Rande eines Treffens der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) in Jalta auf der ukrainischen Halbinsel Krim aus. Putin sagte nach dem Treffen, Russland habe "auf die Wünsche Timoschenkos eingehen und die Verträge ändern können". Putins Angaben zufolge einigten sich die Energieriesen beider Länder, Gazprom und Naftogaz, auf neue Liefermengen.

Naftogaz war für das kommende Jahr nach eigenen Angaben bisher vertraglich zum Kauf 52 Mrd. Kubikmetern Gas aus Russland verpflichtet. Schätzungen zufolge benötigt die Ukraine aber nur etwa die Hälfte des Gases. Ohne neuen Vertrag wären auf das Land daher hohe Vertragsstrafen zugekommen. Timoschenko sagte, ihr Land "schätze" das Entgegenkommen Moskaus. Der neue Vertrag muss den Angaben zufolge allerdings noch aufgesetzt und unterzeichnet werden.

Teurer wird Gas im kommenden Jahr voraussichtlich für die europäischen Käufer russischen Erdgases. Putin sagte, die Transitgebühren für Gas, das über die Ukraine gen Westen fließt, stiegen 2010 um 60 Prozent. Die EU-Staaten beziehen ein Viertel ihres Gases aus Russland, 80 Prozent davon fließt durch ukrainische Pipelines.

Die russischen Gaslieferungen an und durch die Ukraine sorgen immer wieder für Spannungen zwischen den beiden Ländern. Im vergangenen Jänner waren die Lieferungen in Länder der EU wegen eines Streits über die Bezahlung tagelang eingestellt worden.

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