RWE setzt auf Kernkraft und Erneuerbare

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Der deutsche Energieversorger und Kelag-Miteigentümer RWE ist für die Verlängerung der Laufzeit der deutschen Kernkraftwerke. Das machte der Vorstandsvorsitzende Jürgen Großmann, klar. Das Engagement des Unternehmens im Bereich erneuerbarer Energieträger werde dadurch jedoch nicht beeinflusst, erklärte Großmann bei einer Konferenz in Villach in Kärnten. Die RWE wolle "grüner" werden.

Die Kelag sei als Partner für den Stromriesen das Kompetenzzentrum im Bereich Wasserkraft und das wichtigste Bindeglied zu den Märkten in Südosteuropa, erklärte Großmann. Die RWE brauche jedoch die Kernkraft als "Brücke auf dem Weg zu den regenerativen Energieträgern", meinte der RWE-Chef. Anderenfalls müsste man für eine Versorgungssicherheit Ersatzkapazitäten schaffen, da die Produktionsschwankungen der Erneuerbaren zu hoch seien. In diesem Zusammenhang begrüßte der RWE-Chef die Einstellung der bevorstehenden schwarz-gelben Koalition zur Kernkraft in seiner Heimat. Denn Deutschland wäre schlecht beraten, auf die CO2-freie Stromerzeugung aus der Kernkraft zu verzichten, meinte er.

Spätstarter bei Erneuerbaren

Der Weg gehe aber ganz eindeutig in Richtung erneuerbarer Energieträger. "Wir sind hier Spätstarter", gab er zu. Aber man wolle in Zukunft in diesem Bereich vorne dabei sein und sich in diesem Zusammenhang "auf wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen konzentrieren". So werde die Photovoltaik in Norddeutschland wenig Sinn machen, meinte er. Investiert werde in Offshore-Windenergie vor den Küsten Großbritanniens und Deutschlands. Aber auch Technologien für kleine Wind-Anlagen zur dezentralen Versorgung seien ebenso ein Thema wie Kraft-Wärme-Koppelungen mit Biomasse.

Der Anteil erneuerbarer Energieträger bei der Stromerzeugung innerhalb des RWE-Konzerns betrage derzeit "leider nur vier Prozent", so Vorstandsmitglied und neuer Chef der Kärntner Energieholding, Rolf Martin Schmitz. Bis zum Jahr 2020 soll dieser Anteil auf 17 bis 20 Prozent gesteigert werden.

Die RWE glaubt auch an die Zukunft des Elektroautos und ist dabei, eine Infrastruktur in verschiedenen deutschen Städten aufzubauen. Eine Pilotregion - in Zusammenarbeit mit der Kelag - wird auch der Kärntner Zentralraum mit dem Wörthersee, Villach und St. Veit sein. Bis 2011 sollen hier 25 Ladestationen gebaut werden. Mit einer Roadshow, die noch in diesem Jahr starten soll, möchte man der Kärntner Bevölkerung Lust auf E-Mobility machen. "Damit möchten wir einen Impuls setzen, über einen emissionsfreien Verkehr nachzudenken", meinte Schmitz.

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