Gute Konjunktur

Allianz Invest setzt weiter auf Aktien

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Aktien seien als Anlageklasse im Vergleich zu Anleihen nach wie vor attraktiver.

Die Experten der Allianz Invest setzen weiterhin auf Aktien: Sie seien als Anlageklasse im Vergleich zu Anleihen nach wie vor attraktiver und werden übergewichtet, erklärten Allianz-Invest-KAG-Geschäftsführer Christian Ramberger und Doris Kals, Leiterin Asset Management Dachfonds der Allianz Invest am Mittwoch. Das globale Wachstum werde 2017 zulegen und sei synchron in allen Regionen.

Die Aktienbewertungen seien zwar nicht billig, aber relativ attraktiv. Präferiert werden vor allem Aktien in Europa und Emerging Markets, während die USA auf untergewichtet und Japan auf neutral gesetzt wird. Anleihen werden generell untergewichtet, nachdem Wirtschaftswachstum und US-Zinserhöhungen weiter steigende Renditen bedingen. Innerhalb der Anleihen werden höher rentierende Papiere sowie Anleihen aus den Emerging Markets bevorzugt. Innerhalb der Emerging Markets ziehe man Asien vor, so Kals in einer Pressekonferenz.

Volkswirtschaftlich werde die globale Wachstumsbeschleunigung von allen Regionen getragen und sei so stark wie zuletzt 2013, so Ramberger. Man sehe die Wachstumserwartungen ähnlich wie zu Jahresbeginn, habe aber die Prognose für die USA etwas zurückgenommen, nachdem die Trump-Regierung die hohen Erwartungen an ihre Konjunkturmaßnahmen nicht erfüllt habe. Tendenziell positive Überraschungen habe es in Europa gegeben. Das Wachstum werde sowohl von den Industriestaaten als auch von den Peripherieländern getragen.

Der Ausblick für die kommenden Monate sei insgesamt stabil. Das Ausmaß positiver Überraschungen habe sich global aber abgeschwächt. Dies sehen die Allianz-Experten aber nicht als Warnsignal, sondern als Normalisierung. Bei der Inflation würden die Basiseffekte auslaufen, sie sei in Summe etwas schwächer als erwartet. Bei der Kerninflation zeige sich trotz Wachstums und positiver Arbeitsmarktentwicklung kein Aufwärtsdruck.

Die Geldpolitik der Notenbanken sei zwar weiterhin expansiv, jedoch rückten Art und Zeitpunkt der Normalisierung der Bilanzen der Zentralbanken und damit die Rücknahme der Liquidität bereits in den Fokus. Die US-Notenbank Fed werde neben weiteren Zinsanhebungen wohl 2018 damit beginnen, auslaufende Anleihen nicht zu reinvestieren und Liquidität aus dem Markt abzuschöpfen. Die EZB werde das Ausmaß der Quantitative-Easing-Käufe 2018 weiter reduzieren und im zweiten Halbjahr auslaufen lassen. Eine Leitzinsanhebung wird im vierten Quartal oder Anfang 2019 gesehen.

Die Aktienmärkte profitierten von der Konjunkturerholung, das Gewinnwachstum sei so stark wie seit Jahren nicht und werde von allen Regionen getragen. Die Bewertungen seien aber durchaus schon sportlich, so Ramberger. Man befinde sich im langandauerndsten Bullenmarkt der vergangenen 50 Jahre und befinde sich wohl im letzten Viertel des Bullenmarktes. Risiken sind für die Allianz-Experten die US-Steuerreform, China, geopolitische Risiken sowie die Geldpolitik der Notenbanken.

An der Wiener Börse werde sich der Leitindex ATX weiterhin positiv entwickeln, aber nicht mehr im Ausmaß der vergangenen Monate. Der ATX ist seit Ende um rund 50 Prozent gestiegen. Profitiert hat Wien neben Osteuropa-Komponente auch davon, dass der Markt lange Zeit nicht in der Gunst der Anleger gestanden ist.

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