Büromöbelhersteller

Bene endgültig wieder auf Erfolgskurs

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Betriebsergebnis und Nettogewinn stiegen - "Brexit" führte aber zu Umsatzrückgang.

Der Büromöbelhersteller Bene hat den Gewinn 2017 gesteigert, allerdings beim Umsatz aufgrund von Rückgängen in Großbritannien Einbußen erzielt. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg von 5 auf 7,3 Mio. Euro, unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von 5,8 Mio. Euro, nach 2,2 Mio. Euro davor. Der Umsatz brach um 11 Prozent auf 135,1 Mio. Euro ein. Schuld daran war vor allem der britische Markt.

Die Entscheidung der Briten, aus der EU auszusteigen ("Brexit"), führte zu einem zurückhaltenderen Expansionsverhalten der Unternehmen. Dazu belastete der Pfundkurs. In Summe führte das in Großbritannien zu Umsatzrückgängen von 20 Prozent, erläuterte Bene-Geschäftsführer Michael Fried (Bild) im APA-Interview.

Gutes Geschäft in Kernmärkten

In den anderen Kernmärkten von Bene lief es dagegen gut. In der D-A-CH-Region stiegen die Umsätze um 10 Prozent, in Österreich allein um 13 Prozent. Im Mittleren Osten erhöhten sich die Umsätze um 40 Prozent, in Osteuropa um 42 Prozent. "Die Konjunktur ist ganz gut und davon profitieren wir auch. Wir sind schon zyklisch", so Fried.

Bene ist 2016 nach sieben verlustreichen Jahren in die Gewinnzone zurückgekehrt. Bevor die Wirtschaftskrise sowie hausgemachte Probleme bei Bene einschlugen, erzielte der Büromöbelhersteller im Jahr 2008/09 noch Umsätze in Höhe von 265 Mio. Euro und beschäftigte mehr als 1.500 Mitarbeiter. Heute zählt das Unternehmen mit Sitz in Waidhofen an der Ybbs nur noch knapp über 700 Beschäftigte.

Umstrukturierung trägt Früchte

Der Büromöbelhersteller hat den Vertrieb in den vergangenen Jahren umgekrempelt und viele eigene Vertriebsniederlassungen geschlossen. Stattdessen arbeitet Bene jetzt vermehrt mit Fachhandelspartnern zusammen. Das hat die Fixkosten deutlich reduziert und die Finanzkraft gestärkt. Die Eigenkapitalquote lag per Ende Dezember 2017 bei fast 43 Prozent.

"Wir sind nicht mehr ein schwerfälliger Tanker, sondern viel schneller und schlanker, wie ein Speedboot", sagte Fried. Bene hat die Innovationszyklen in den vergangenen beiden Jahren deutlich verkürzt und bringt nun mehrmals im Jahr neue Produktlinien auf den Markt.

Der österreichische Büromöbelmarkt insgesamt dürfte 2017 etwa 227 Mio. Euro schwer gewesen sein, schätzt Kreutzer Fischer & Partner. 2016 betrug der Branchenumsatz rund 215 Mio. Euro.

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