Augentropfen lassen Sehzellen überleben

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Augentropfen mit einem Nerven-Wachstumsfaktor könnten die Zerstörung von Sehzellen bei Glaukompatienten zumindest verlangsamen. Das berichten italienische Wissenschafter nach Untersuchungen an Ratten und ersten Patienten in den "Proceedings" der amerikanischen Akademie der Wissenschaften (online vorab).

Das Absterben der Sehzellen oder Sehnerven, auch "Grüner Star" genannt, kann viele Ursachen haben. Der größte Risikofaktor ist eine Erhöhung des Drucks in den Augen. Glaukome sind eine der Hauptursachen für Erblindung.

Stefano Bonini und seine Mitarbeiter vom Institut für Augenheilkunde der Universität Rom erhöhten bei Laborratten künstlich den Augen-Innendruck und schädigten so die Sehzellen - ähnlich wie bei einer Glaukom-Erkrankung. Die Hälfte der Tiere bekam dreimal täglich Augentropfen, die eine geringe Menge eines Nerven-Wachstumsfaktors enthielten. Bei diesen Ratten starben etwa ein Viertel weniger Sehzellen ab als bei den Kontrolltieren.

Daraufhin gaben die Forscher die Tropfen auch drei Patienten, bei denen der Augendruck stabilisiert worden war, die Sehzellen aber dennoch weiterhin abstarben - so dass eine Erblindung unvermeidlich schien. Bei zwei der Patienten verbesserte sich die Sehfähigkeit innerhalb von drei Monaten, beim dritten blieb sie immerhin konstant.

Der Nerven-Wachstumsfaktor sei demnach trotz der äußerlichen Anwendung durch die sehr selektive "Blut-Hirn-Schranke" bis zu den Nervenzellen gelangt und habe dort gewirkt, schreiben die Forscher. Das lasse auf eine neue Therapie von Glaukomen hoffen.

Service: Fachartikelnummer: DOI 10.1073/pnas.0906678106

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