Wenn Menschen ihr Essen genießen, haben sie eine bessere Figur. Fast die Hälfte (47 %) der Genießer in Österreich hat Normalgewicht. Das ergab eine Studie zum Genussbarometer des "forums-ernährung heute".
Dahingehend können sich nur jeweils 38 % der Genusszweifler und der Genussunfähigen über eine gute Figur freuen. Vielmehr sind unter den Genussunfähigen mit 17 % die meisten Adipösen, im Vergleich zu 15 % bei den Genusszweiflern und elf Prozent bei den Genießern.
Der Grund: Genießer halten seltener Diät. Nur zehn Prozent der Genießer, 13 % der Genusszweifler und 15 % der Genussunfähigen gehören zu den Fastenden. Die Daten bestätigen auch, dass mit zunehmender Diätfrequenz das Körpergewicht steigt: 22 % der Adipösen und 15 % der Übergewichtigen halten im Vergleich zu neun Prozent der Normalgewichtigen häufig oder ständig Diät.
Frauen und Adipöse verzichten häufiger auf bestimmte Speisen. 44 %ent der Frauen und 53 % der Adipösen lassen bewusst manche Gerichte fast täglich bis mehrmals in der Woche aus, während das nur 30 % der Männer und 34 % der Normalgewichtigen tun. Insgesamt lassen 37 % fast täglich bis mehrmals in der Woche bestimmte Speisen oder Getränke aus unterschiedlichen Gründen aus. Bei den Hauptmahlzeiten verzichten Adipöse deutlich öfter auf das Frühstück als Normalgewichtige und deutlich öfter aufs Mittagessen als Übergewichtige.
Anlässe zum Essen gibt es viele - und warum wir essen, hat verschiedene Gründe: Manchmal ist es schlicht und einfach der Hunger, oft stecken emotionale Motive wie Freude und Vergnügen aber auch Stressbewältigung, Trauer oder Frustration dahinter. Unter den Befragten essen deutlich mehr Frauen als Männer und mehr Adipöse als Normal- oder Übergewichtige, weil sie traurig, gestresst oder frustriert sind. Gleichzeitig sind Menschen, die mit Essen positive Emotionen verknüpfen, eher normalgewichtig und vom Typ her "Genießer".
Entspanntes Verhältnis zum Essen
Die Ergebnisse des Genussbarometers legen nahe, dass Genießer ein entspannteres Verhältnis zum Essen haben und mit gesellschaftlichem und emotionalem Druck besser umgehen können. Sie lassen ihr Essverhalten weniger von äußeren Faktoren beeinflussen: Sie essen deutlich häufiger, "weil sie Hunger haben" (47 % versus 30 % Genusszweifler, 17 % Genussunfähige), "weil ihnen Essen Vergnügen bereitet" (37 % versus 15 % und 11 %) und "weil es schön ist, mit anderen Menschen zu essen" (33 % versus jeweils 13 %). Genussunfähige essen dagegen signifikant häufiger als Genießer, "wenn etwas zu essen da ist".
Genießer essen im Vergleich zu Genussunfähigen deutlich häufiger Schinken, Fleisch und Wurst sowie Schokolade und Pralinen, sie trinken auch weitaus mehr Wasser und Obstsäfte.
"Oft ist es besser, seinen Gelüsten nachzugeben und den Gusto mit kleinen Happen zu stillen, als dann mit Heißhunger Unmengen zu verschlingen. So zeigen auch unsere Daten im Genussbarometer, dass die Schlanken am häufigsten naschen - 30 % greifen fast täglich zu Süßem. Das tun umgekehrt nur 14 % der Übergewichtigen und 19 % der Adipösen", so Marlies Gruber von "forum-ernährung heute".