H1N1-Impfstoff für Österreich "unterwegs"

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Der Impfstoff wird über einen Großhändler von Wien nach Linz gebracht, von dort an die Landessanitätsdirektionen.

Angeliefert werden zunächst etwas mehr als 520.000 Dosen, was der vollständigen Immunisierung von rund 260.000 Personen bei 2 Teilimpfungen im Abstand von 3 Wochen entspräche. Zunächst geimpft werden sollen die Beschäftigten im Gesundheitswesen, also Ärzte, Krankenpflegepersonal, weitere Spitalsangestellte etc.

Die EU-Kommission hatte am 7.10. des Baxter-Influenza-Pandemie-Impfstoffes "Celvapan" gegen die Schweinegrippe genehmigt. Dies war auf der Basis einer Mock-Up-Vakzine mit H5N1 (Vogelgrippe) geschehen. Gesundheitsminister Alois Stöger hatte danach eine Bestellung aufgrund eines existierenden Vorvertrages auf 16 Mio. Dosen der Vakzine unterzeichnet.

Nach der nun erfolgenden Erstlieferung erfolgt der Impfstart am 27.10. für die Angehörigen der Gesundheitsberufe. Dann ist eine wöchentliche Zustellung von bis zu 30 Prozent der Wochenproduktion von Baxter vorgesehen. Diese Vereinbarung gilt vorerst bis Mitte November und wird je nach Bedarf in Anspruch genommen. Die Produktionsmenge innerhalb von sieben Tagen wird derzeit auf mehr als 600.000 Dosen geschätzt.

Ab 9.11. soll dann die Immunisierung der restlichen österreichischen Bevölkerung, mit einem Fokus auf chronisch Kranke und Schwangere folgen. Die "Celvapan"-Verabreichung geschieht freiwillig. Die Kosten für die Impfung übernehmen die Krankenversicherungen, bezahlt werden muss nur die Rezeptgebühr.

Celvapan noch im Test

Celvapan wird derzeit noch in klinische Studien an Erwachsenen und Kindern getestet, Ergebnisse sollen laut EMEA ab Mitte Oktober 2009 vorliegen. Die AGES PharmMed in Österreich hat die Tests für eine Zulassungen federführend betrieben. Laut Marcus Müllner, Chef der AGES PharmMed, hat es bisher keine Hinweise auf gröbere Nebenwirkungen gegeben.

Das rasche Zulassungsverfahren trotz noch laufender Tests macht die Registrierung auf der Basis eines bereits zugelassenen Mock-Up-Impfstoffes möglich: So besitzt Baxter die Zulassung für eine A(H5N1)-Vakzine (Vogelgrippe). In diesen Pandemie-Impfstoff wurde praktisch nur die Antigen-Komponente auf A(H1NH1) (Schweinegrippe) ausgetauscht.

Entwickelt wurde Celvapan im Baxter-Forschungszentrum in Orth/Donau. Es handelt sich um einen Ganzvirus-Impfstoff ohne Adjuvans. Die Vakzine werden im Gegensatz zu den von der EU ebenfalls zugelassenen Impfstoffen Focetria (Novartis) und Pandemrix (GlaxoSmithKline) nicht auf Basis embryonierter Hühnereier, sondern in Zellkultur-Fermentern hergestellt. Diese erfolgt im Baxter-Impfstoffwerk in Bohumil in Tschechien.

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