Steigender Leistungsdruck bei Spitalsärzten

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Die Österreichische Ärztekammer (ÖAK) hat am Mittwoch bei einer Pressekonferenz erneut auf den steigenden Leistungsdruck von Österreichs Spitalsärzten aufmerksam gemacht: Die Zahl stationär behandelter Fälle und ambulanter Besuchen steige kontinuierlich, so ÖAK-Vizepräsident Harald Mayer. U. a. die Betreuung ambulanter Patienten an Randzeiten wie an Wochenenden würden eine Zusatzbelastung bedeuten.

Rund 20.000 Spitalsärzte gibt es laut Mayer hierzulande; 2006 betreuten diese rund 2,7 Millionen Patienten stationär, 16 Millionen Mal fanden in diesem Jahr Österreicher medizinische Hilfe in den Spitalsambulanzen. Die Zahl der stationär behandelten Fälle stieg kontinuierlich von rund 1,6 Millionen im Jahr 1989 auf etwa 2,5 Millionen im Jahr 2007. Während die Spitalsentlassungen laut ÖAK steigen, sank die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Akut-Krankenanstalten von elf Tagen 1989 auf derzeit 6,8 Tage.

Die Menschen kämen immer öfter ins Spital, Ärzte müssten immer mehr Patienten betreuen: "Die Arbeitsstunden sind intensiver geworden und es kommt zu einer Zentrierung von Arbeit in den Kernarbeitszeiten", erklärte Mayer. Behandelte ein Arzt 1995 rund 125 Patienten stationär, seien es 2007 bereits 138 gewesen. Besonders zu Randzeiten wie an Feiertagen und Wochenenden, an denen der niedergelassene Bereich keine Versorgung biete, würden Spitalsambulanzen aufgesucht und Leistungen erbracht, die "man durchaus auch in Niederlassungen erbringen könnte", so der Vizepräsident.

Zusätzliche Belastungen bringe z. B. die Dokumentation mit sich: "40 Prozent unserer Arbeit macht die Dokumentation aus", so Mayer. Seit Jahren geforderte Dokumentationsassistenten - "kostengünstigeres Personal" - könnten Abhilfe schaffen. Der Leistungsdruck schlage sich nach wie vor in überlangen Dienstzeiten nieder. "Wir brauchen gemeinsame Kooperationskonzepte für Ärzte", forderte der Vizepräsident. Nur so könnten Ordinationen arbeitsteilig in den Abendstunden und an Wochenenden geöffnet sein.

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