"Silicon Austria" nimmt Formen an

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Erste Projekte sollen mit Jahresende anlaufen - Vision von "Austria Inside"

Das Hauptquartier des Forschungsdreiecks "Silicon Austria" wird ab Frühjahr 2018 in Graz gebaut, soll 2019 in Betrieb gehen und Platz für rund 200 Mitarbeiter bieten. Der Zeitplan wurde am Dienstag bei einer Pressekonferenz von Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) und Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) vorgestellt. Bereits zu Jahresende sollen erste Projekte anlaufen.

Zusammen mit den beiden anderen Standorten des Forschungszentrums Mikroelektronik, Villach und Linz, will "Silicon Austria" an die Weltspitze und den beteiligten Unternehmen "Spitzenforschung" bieten. Durch die Zusammenarbeit der Niederlassungen in den drei Bundesländern sollen Doppelgleisigkeiten vermieden werden. "Die Eckpfeiler sind gesetzt, jetzt müssen noch die Details ausgearbeitet werden", unterstrich Josef Affenzeller, Vorsitzender der ECSEL Austria, stellvertretend für die mitwirkenden Betriebe. Von den rund 200 Mitarbeitern in Graz dürften rund zehn im Management tätig sein. Der Großteil soll forschen und sich um Patentwesen und ähnliche Bereiche kümmern.

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Steiermark bekommt größten "Kuchen"

In den kommenden fünf Jahren sollen laut Leichtfried rund 100 Mio. Euro und damit der größte Teil des "Kuchens" in die Steiermark fließen. 280 Mio. Euro werden insgesamt von Infrastrukturministerium, Ländern und Industrie investiert. Graz wurde als Hauptquartier ausgesucht, weil kurzfristig in einem Gebäude der TU Graz Platz für 50 Mitarbeiter geschaffen werden kann, bis der Neubau 2019 in Betrieb gehen wird. In der steirischen Landeshauptstadt sollen die Komponenten der drei Standorte bei der System-Integration zusammengeführt werden.

Projektleiter Wolfgang Pribyl schwebt für die Zukunft - analog zum Logo "Intel Inside" - der Schriftzug "Austria Inside" oder "Styria Inside" vor. Ohne dass es die Menschen wüssten, seien schon heute in vielen Alltagsgegenständen Entwicklungen aus der Steiermark enthalten - etwa Chips in Reisepässen und Smartphones. Zudem müsste der Jugend aufgezeigt werden, dass sie nicht nur mit den Mobiltelefonen spielen und im Internet surfen, sondern sie auch in den steirischen Unternehmen mitbauen können.

Affenzeller blickte ebenfalls in die Zukunft und nannte auch die Maschinenbau-Branche als mögliche Profiteure: "Auch sie müssen sich mit der Digitalisierung beschäftigen." Er meint, dass Sensoren und Mikroelektronik auch in diese Bereiche noch mehr vordringen werden.

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