Arcandor: Rückschlag bei Verwertung von Thomas Cook

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Der Arcandor-Konzern hat eine Schlappe bei der Verwertung seiner Thomas-Cook-Anteile erlitten. Die insolvente Thomas-Cook-Mutter musste eine für Montag angesetzte Versammlung von Anleihegläubigern absagen.

Bei dem geplanten Treffen wollte Arcandor die Gläubiger auf ein gemeinsames Vorgehen einschwören, um zu verhindern, dass der wertvollste Konzernteil in Einzelteilen verschleudert wird. Wie am Mittwochabend bekanntwurde, hat die BayernLB Ansprüche auf die Anteile angemeldet und auf sich umschreiben lassen. "Wir haben jetzt keine Verfügung mehr über die Anteile", sagte ein Arcandor-Sprecher am Donnerstag. Damit habe das Treffen keinen Sinn mehr.

Anders als andere Töchter wie Karstadt und Quelle ist das in London an der Börse notierte Touristikunternehmen nicht von der Insolvenz der Muttergesellschaft betroffen und arbeitet profitabel. Arcandor hielt zuletzt knapp 53 Prozent an Europas zweitgrößtem Reisekonzern. Für ein Milliardendarlehen musste Arcandor aber einen Großteil des Paketes an seine kreditgebenden Banken unter Führung der BayernLB verpfänden. Die restlichen acht Prozent waren für eine Unternehmensanleihe vorgesehen.

Die BayernLB ist einer der Hauptgläubiger Arcandors. Zugleich ist die Bank auch Sicherheitstreuhänder der in einem Aktiendepot für die Anleihegläubiger hinterlegten Thomas-Cook-Anteile.

Was mit den Thomas-Cook-Anteilen passiert, ist offen. Vergangene Woche hatte die Royal Bank of Scotland (RBS) mitgeteilt, das Banken-Konsortium prüfe einen Verkauf seiner Cook-Anteile am Aktienmarkt oder an einen Investor. Als Ganzes ist das Thomas-Cook-Paket derzeit an der Börse gut eine Milliarde Euro wert. Gestückelt dürfte weniger zu holen sein, schätzen Analysten.

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