AUA-Vorstand erwartet Grünes Licht aus Brüssel

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Für den Verkauf der Austrian Airlines (AUA) an die Deutsche Lufthansa will man nun offenbar keine Zeit mehr verlieren. "In den letzten Tagen ist der Durchbruch gelungen", sagte am 29. Juli AUA-Vorstand Andreas Bierwirth.

Er erwartet, dass es von Seiten der EU-Kommission in beiden Verfahren (Kartellverfahren, Beihilfeverfahren) noch am 31. Juli "informelle Indikationen" und Empfehlungen zur Transaktion gibt, sagte Bierwirth zur APA. Formal reicht das aber noch nicht, deshalb hat sich die Lufthansa zur Fristverlängerung bis 31. August entschlossen.

"Gefeiert" könne erst werden, wenn der Brief da ist mit der endgültigen Entscheidung aus Brüssel. "Auch in der Nachspielzeit gibt es immer noch Fouls", gibt sich Bierwirth keinen Illusionen hin. Mitbewerber würden naturgemäß versuchen, wie bei jeder großen Fusion, bis zuletzt auch für sich selber möglichst viel herauszuholen.

Den Abschluss des Verkaufs der AUA an die Lufthansa erwartet Bierwirth mehr oder weniger binnen Monatsfrist: Das Closing werde "wahrscheinlich noch im August" sein, sagte er. Rein formal hat das "Closing" einer Übernahme zehn Börsetage nach einem formalen behördlichen Genehmigung zu erfolgen.

"Mitarbeiter gingen ein Jahr durch Tal der Tränen"

"Die Mitarbeiter der AUA sind im letzten Jahr durch ein Tal der Tränen gegangen", berichtete Bierwirth zur Stimmung im Konzern und auch im Vorstand. "Ich kann jetzt auch ruhiger schlafen als in den letzten Wochen". Bierwirth ist jetzt sehr optimistisch. Im Ringen zwischen Lufthansa und EU-Kommission habe sich auch die AUA eine Zeitlang gesorgt, dass es scheitern könnte.

Für den AUA-Konzern wesentlich sei die Gewissheit, unter dem Dach der Lufthansa erstmals seit Jahren wieder wachsen zu können. Auch in der Belegschaft sei der Sanierungswille da. Ein "Missverständnis" will der AUA-Vorstand nicht aufkommen lassen: Nicht erst mit Eintritt der Lufthansa beginne die Sanierung: "Wir haben seit einem Jahr ein Sanierungsprogramm nach dem anderen aufgesetzt". Die (bisher vollzogene bzw. angekündigte) Reduktion der Mitarbeiter - von 8.000 kommend auf 6.500 bis 2010 - sei ein gewaltiger Schritt. Zu seiner Zukunft als AUA-Vorstand befragt sagte Bierwirth, "das hoffe ich, dass ich Vorstand bleibe. Ich habe keine anderen Indikationen bekommen".

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