Berühmtes Watergate-Hotel wird versteigert

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Das Watergate-Hotel in Washington, das wegen eines politisch motivierten Einbruchs und des skandalumwitterten Rücktritts von US-Präsident Richard Nixon 1974 weltberühmt wurde, kommt unter den Hammer. Am 21. Juli soll es zwangsversteigert werden, nachdem Pläne für eine Aufmöbelung und Neueröffnung der Anlage der US-Wirtschaftskrise zum Opfer gefallen waren.

Das Hotel im Nordwesten der amerikanischen Bundeshauptstadt war seit 2004 geschlossen. Der jüngste Besitzer wollte die Einrichtung, Teil einer Anlage mit Büros, Appartements und einem Einkaufszentrum, zunächst in einen Komplex von Luxus-Eigentumswohnungen umwandeln, wie US-Medien am 16. Juli berichteten. Das scheiterte aber am Widerstand von Anrainern, die sich vor Gericht durchsetzen konnten. Dann gab es Pläne für eine Restaurierung und Wiedereröffnung des Hotels in vollem Glanz, aber ein Bankenpartner wurde insolvent. Neue Investoren fanden sich nicht.

In dem 1967 entstandenen Hotel hatten viele prominente Staatsgäste logiert. Aber der Name Watergate wurde erst 1972 international ein Begriff: Damals, am 17. Juni, wurden fünf Männer nach einem Einbruch in das im Gebäudekomplex gelegene Wahlkampfbüro des Demokratischen Parteivorstands verhaftet. Der Watergate-Skandal führte zur Anklage und Verurteilung mehrerer enger Berater des Republikaners Nixon und schließlich am 9. August 1974 zu seinem Rücktritt als Präsident, zumal er offensichtlich über den Einbruch informiert war. Er kam somit einem Amtsenthebungsverfahren zuvor. Im November 1972 war er für eine zweite vierjährige Amtsperiode gewählt worden.

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