Europaweit höchste Hängebrücke in Gastein eröffnet

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Mit der Eröffnung einer 140 Meter langen Hängebrücke auf knapp 2.300 Meter Seehöhe am Stubnerkogel in Bad Gastein am 8. Dezember erheben die Gasteiner Bergbahnen einen doppelten Rekordanspruch: Die im Seilverband errichtete, feuerverzinkte Stahlkonstruktion "ist europaweit die erste Hängebrücke in dieser Seehöhe und noch dazu ganzjährig begehbar", sagte Bergbahnenchef Franz Schafflinger am Dienstag, als auch die um 14,3 Mio. Euro neu gebaute, behindertengerechte Stubnerkogelbahn feierlich eröffnet wurde.

Die einen Meter breite, blickdurchlässige Hängebrücke führt die Fußgänger von der Terrasse des Bergrestaurants des Stubnerkogels zur Senderanlage und soll ihnen ein abenteuerliches Gefühl vermitteln. Wer den Gitterrostboden betritt, kann sich zwar an dem Geländer aus Maschendrahtgitter festhalten, sollte aber schwindelfrei sein.

Bei ungleichmäßigen Schritten beginnt die Konstruktion zu Wackeln. Ein senkrechter Blick in den 28 Meter tiefen Abgrund kann für zusätzlichen Nervenkitzel sorgen. "Durch die Trag- und Windseile hat sie allerdings einen begrenzten Schwingungsspielraum", erklärte Schafflinger. Auf die Idee dazu brachten ihn Ausflügler, die "ehrfürchtig über die Klippen runterschauten". "Da hab ich zuerst nur scherzhaft gesagt, machen wir doch eine Hängebrücke hinüber." Von der Brücke führt ein Wanderweg rund um den Sender. In der Schweiz gibt es zwar im Berner Oberland eine 170 Meter lange Hängebrücke, diese liege allerdings "nur" auf 1.700 Meter Seehöhe.

Touristischer Anziehungspunkt

Schafflinger ist überzeugt, dass die Gasteiner Brücke - für die konkrete Umsetzung ist die Hoch-Tief-Bau Gesellschaft (HTB) in Imst in Tirol verantwortlich - für die Skiregion Amade und den Gasteiner Tourismus eine Bereicherung ist. "Sie ist ein zusätzliches Motiv für den Kunden, auf den Berg zu fahren." Immerhin seien 30 Prozent der Gasteiner Wintergäste "Nicht-Skifahrer", für diese Gruppe sei neben dem Thermen- und Kurangebot eine weitere Attraktion geschaffen worden.

Auch Gehbehinderten stehe nun einem barrierefreien Bergerlebnis nichts mehr im Wege: Die Kabinen der neuen, weniger windanfälligen, 2,6 Kilometer langen Gondelbahn sind größer und daher laut dem Bergbahnenchef "problemlos mit dem Rollstuhl benutzbar, auch der Zu- und Abgang ist behindertengerecht". Und sportive Rollstuhlfahrer könnten auch über die Hängebrücke fahren.

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