Geschäftsreisebüro CWT - Preisverfall geht weiter

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Im Geschäftsreisemarkt sind im Krisenjahr 2009 massive Preiskämpfe ausgebrochen. Die Firmen sprangen auf die Kostenbremse - ein Trend, der sich laut einem der weltgrößten Businessreisen-Anbieter Carlson Wagonlit Travel (CWT) auch heuer fortsetzen wird. "Für die Kunden wird Reisen noch billiger", sagte CWT-Österreich-Chef Hannes Schwarz bei der Bilanzpressekonferenz.

"2010 wird es nach wie vor einen Preisverfall geben", ist sich Martina Eggler, bei CWT für Verkauf und Kundenbetreuung zuständig, sicher. Schon im Vorjahr hätten sich die Preise mehr oder weniger im freien Fall nach unten bewegt. Im Flugbereich gingen sie im Durchschnitt um 9 % zurück, im Mietwagenbereich um 14 % und im Hotelbereich um 17 %.

Carlson Wagonlit Travel Österreich konnte sich im rückläufigen Markt dank neuer Kunden wie etwa Magna oder Strabag relativ gut behaupten - der vermittelte Umsatz sank 2009 um 3 % auf 72 Mio. Euro. Die Zahl der Transaktionen stieg um 9 % auf 181.000 Tickets. Es wurden zwar mehr, aber billigere Tickets verkauft.

Das Volumen mit bestehenden Kunden verringerte sich um 19 %, dafür wurden im Neugeschäft 16 % dazugewonnen. Am stärksten von der Sparsamkeit der Unternehmen betroffen war CWT Deutschland - das Volumen brach dort um 28 % ein.

"Unsere bestehenden Kunden haben sehr restriktiv zu sparen begonnen", berichtete Schwarz. Die Firmen haben ihre Reiserichtlinien spürbar verschärft. Statt der Business Class wird bei Flügen Economy gebucht, statt 4-Sterne-Hotels gehobene 3-Sterne-Hotels. Einige Hoteliers seien mittlerweile sogar dazu übergegangen, ihre hohe Kategorisierung gar nicht mehr auszuweisen, um bei den geschäftlichen Buchungen nicht von vorneherein auszuscheiden.

Seit September 2009 wird wieder mehr - dafür aber kostengünstiger - gereist. "Die Leute werden noch mehr fliegen, weil jeder Neugeschäft braucht und das bekommt man nur, wenn man vor Ort ist", erklärte Schwarz. Der Kostendruck werde sicher weiterhin bestehen bleiben. "Ich gehe davon aus, dass wir heuer mehr und billigere Tickets ausstellen werden."

Der Jänner sei zwar noch relativ schwach gewesen, der Februar aber mit einem Umsatzplus von 7 % schon ganz gut. Bei den Transaktionen sehe es wesentlich besser aus. "Da liegen wir nun schon um 15 % über dem Vorjahr", so der Österreich-Chef.

2010 sollen die Geschäftsreisen vor allem im zweiten Halbjahr steigen. "Die Vorzeichen sind gut - wir sprechen von einer vorsichtigen Entspannung und hoffen, dass sich mit Griechenland etwas tut und hoffen, dass Großbritannien nicht crasht", so Schwarz. Der Geschäftsreiseveranstalter beschäftigt in Österreich 60 Mitarbeiter und ist hier die Nummer 2 hinter der Verkehrsbüro Group.

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