Der Abschwung in der Wiener Tourismusbranche bremst sich ein. Das belegen nicht nur die jüngsten Nächtigungszahlen, auch eine Erhebung in ausgewählten Herkunftsländern weist darauf hin: Im "Vienna Tourism Indicator" (VTI), der in regelmäßigen Abständen im Auftrag der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB) erstellt wird, ist für einige Länder sogar eine Trendwende zu beobachten.
Laut Schönbrunn-Geschäftsführer Franz Sattlecker deuten die kürzlich erhobenen Daten auf ein Ende der Rückgänge bei den Gästezahlen hin. Für den wichtigsten Herkunftsmarkt Deutschland wurde im Frühjahr 2009 noch ein negativer Wert - also ein Minus - ausgewiesen. Nun zeigt der VTI-Barometer wieder leicht nach oben. Noch freundlichere Signale kommen aus Osteuropa: Tschechien, Ungarn und Polen liegen bei der Prognose sogar noch deutlicher im Plus.
Dass insgesamt keine Trendwende für die kommenden Monate zu erwarten ist, liegt an anderen Regionen. Italien ist weiterhin leicht negativ. Und die schlechtesten jemals im VTI gemessenen Werte betreffen Spanien. Aus diesem Herkunftsland werden erneut weniger Besucher kommen, der 2008 begonnene Absturz wird sich weiterhin fortsetzen, hieß es.
"Auch wenn der Abschwung jetzt gebremst ist, werden wir 2010 nochmals Rückgänge haben", prophezeite Sattlecker. Für 2009 stehen diese schon fest - wenn auch in geringerem Ausmaß als befürchtet. Noch im Frühjahr hatte der Schloss-Herr Rückgänge zwischen 10 und 15 % für möglich gehalten. So schlimm kam es nicht: Im Schloss wurden rund 8 % weniger Besucher registriert.
Die Zahl der Eintritte insgesamt - also nicht nur im Schloss, sondern auch in der Hofburg oder im Irrgarten bzw. im Kronprinzengarten - liegt um 4 Prozent unter Vorjahresniveau. Dieses relativ gute Abschneiden hängt laut SKB mit dem Erfolg der Kombitickets zusammen, die den Besuch mehrerer Attraktionen ermöglichen. Apropos Tickets: 2010 plant das Schloss die Einführung einer Jahreskarte, die vor allem für heimisches Publikum gedacht ist.