Hoteliers suchen dringend Mitarbeiter

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Der Tourismus sucht, da das Saisonierkontingent aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit um 15 % für den Winter drastisch gekürzt wurde, dringend Mitarbeiter. "Mit adaptierten Zumutbarkeitsbestimmungen könnten mehr einheimische Mitarbeiter gewonnen werden", schlug Walter Veit, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), vor.

Das Arbeitskräftepotenzial sei ausgeschöpft, dem Tourismus könnten kaum Mitarbeiter vermittelt werden, berichtete Veit, der sich auf Kontakte mit dem AMS bezog. "Die Gewerkschaft ist gefordert, die objektive, faktenbasierte Forderung der Landeshauptfrau -Gabi Burgstaller hatte diese Woche eine Aufstockung der Saisoniers gefordert - aufzugreifen. Sonst sollen sie die Konsequenz für das Schlammassel übernehmen, das sie anrichten und die Betriebe ausbaden müssen."

Überall fehlten Mitarbeiter wie Abwäscher, die für einen reibungslosen Betriebsablauf gebraucht werden: "Ohne sauberes Geschirr brauche ich weder Koch noch Kellner", warnte Veit vor einem Domino-Effekt auf dem Rücken der Mitarbeiter.

Als Alternative zur Erhöhung der Saisonierkontingente sieht Veit nur die Rücknahme der Lockerung der Zumutbarkeitsbestimmungen aus Hochkonjunktur-Zeiten: "Man muss hinterfragen, ob diese Standards vertretbar sind. Zu überlegen sind Änderungen bei allen Kriterien, vom Berufs- und Gehaltsschutz über die Entfernung zum Arbeitsplatz bis hin zur wöchentlichen Arbeitszeit im Fall von Betreuungspflichten."

Den immer wieder gehörten falschen Vorwurf der hohen Branchenarbeitslosigkeit wies Veit zurück: "Im Gegenteil, wir nehmen selbst dann noch Mitarbeiter auf, wenn anderswo längst die Kündigungswelle rollt. Dann kommen Gekündigte aus der Industrie zu uns. Aber Service ist keine Fließbandarbeit, da kann die Verweildauer schon kürzer ausfallen. Das sind dann Industrie-Arbeitslose, die anderswo nicht Fuß fassen können."

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