ÖW startet Winter-Spätbucherkampagne

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Die Österreich Werbung startet am Dienstag (26.1.), eine Spätbucherkampagne, um für die laufende Wintersaison 2009/10 noch zusätzliche Gäste in die Alpen zu locken. "Mit knapp 1.600 TV-Spots werden wir bis Mitte März auf Sendung sein, um die Österreicher zum Urlaub im eigenen Land zu motivieren", gab ÖW-Chefin Petra Stolba zum Wochenauftakt bekannt.

Wirtschaftsminister Mitterlehner macht dafür rund 750.000 Euro locker. Die Tourismusbilanz 2009 sei "sehr zufriedenstellend" gewesen, kommentierte Stolba die aktuellen Zahlen der Statistik Austria.

"Angesichts der Prognosen und der weltweiten Entwicklung des Tourismus sind der Rückgang der Ankünfte um 1 Prozent und das Minus bei den Nächtigungen von 1,9 % ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis", sagte die ÖW-Chefin bei der Eröffnung der größten heimischen Tourismusfachmesse actb (Austrian and Central European Travel Business) in Wien, bei der sich auch 23 internationale Aussteller aus dem Donauraum präsentieren. Als besonders positive Tendenz strich sie das Nächtigungsplus von 1,6 % bei den Inländern in Österreich hervor.

"2010 wird sicher touristisch gesehen auch kein Spazierung werden - die wirtschaftliche Lage bleibt angespannt", so Stolba. In den beiden kommenden Jahre steht die heimische Tourismuswerbung im Zeichen des Komponisten und Dirigenten Gustav Mahler, dessen Geburtstag sich heuer zum 150. Mal jährt. 2011 jährt sich Mahlers Todestag zum 100. Mal.

CEE-Länder stärker mitgenommen

Verglichen mit angrenzenden CEE-Ländern schnitt Österreich 2009 ziemlich gut ab: "Die aktuelle Situation in der Tschechischen Republik ist nicht so optimistisch wie in Österreich, mit einem Minus zwischen voraussichtlich 10 und 15 % im Vorjahr hatten wir nicht so viel Glück", sagte der ungarische Staatssekretär für Tourismus, Miklos Kovacs. In Slowenien gingen zwar die Ankünfte in den ersten 11 Monaten laut Bojan Meden, Direktor für Verkaufsförderung in der Slowenischen Tourismuszentrale, um 2 % zurück, die Nächtigungen aber nur um 1 %.

Für Zuwächse sorgten vor allem Gäste aus Italien, Griechenland und Japan - mit einem Plus von 3 bis 17 %. In der Slowakei gab es "ziemlich große Einbußen", so Daniel Lukac von der Slowakischen Zentrale für Tourismus. Ein Teil der größten Klientele aus Tschechien, Polen und Ungarn sei wegen der jeweils ungünstigen Währungsrelation zum Euro ausgeblieben.

"Sind wir uns ehrlich, wir hatten um 1 bis 2 Prozent weniger und reden von einer Krise - es hat schon mehr gegeben und keiner hat von Wirtschaftskrise geredet", sagte der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Hans Schenner, der 90.000 heimische Tourismusbetriebe vertritt und selbst Hotelier in Bad Goisern und St. Anton am Arlberg ist.

Verloren habe Österreich am britischen Markt, angesichts des ungünstigen Pfund-Wechselkurses zum Euro "haben wir aber Verständnis, wenn sie sagen, sie möchten mal kürzertreten". Für die Briten hatte sich Urlaub in Österreich im Vorjahr um rund 25 Prozent verteuert. Ausdrücklich bedankt hat sich Schenner bei den österreichischen Landsleuten, die der Heimat 2009 verstärkt die Treue gehalten haben.

"Positives Ergebnis von 3,4 Mrd. Euro"

"Insgesamt sind wir mit einem positiven Ergebnis von 3,4 Mrd. Euro herausgekommen", bilanzierte Schenner. Der Tourismus sei eine Arbeitsplatzlokomotive, die rund 300.000 Leute saisonal beschäftigt. "Über das ganze Jahr gerechnet sind das über 200.000 Vollbeschäftigte." Laut Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) hänge hierzulande jeder fünfte Arbeitsplatz vom Tourismus ab, so Schenner. Die WKÖ ist 25-Prozent-Miteigentümer der ÖW (75 Prozent hält der Staat).

Die Umsätze beträchtlich steigern könnten die heimischen Hoteliers, wenn sie ihre Online-Präsenz couragiert verstärkten, sagten die Geschäftsführer der laut Eigenangaben größten Online-Tourismusplattform Tiscover, Matthias Grundböck und Konrad Plankensteiner, im Rahmen der actb'10. "Der Online-Kanal wächst und wird auch in der Zukunft weiter wachsen", ist Plattform-Chef Grundböck überzeugt. Derzeit seien erst rund 15 % der Betriebe österreichweit online buchbar.

"Wenn sich das verdoppelt, gehen wir davon aus, dass ganz Österreich davon profitiert." In der aktuellen Tourismus-Strategie sei das Thema aber noch kein wichtiger Punkt, kritisierte der Tiscover-Chef und plädierte für eine Online-Förderung. Derzeit klaffe noch ein Loch zwischen der Online-Nachfrage und dem tatsächlichen Angebot. Die Buchungsplattform Tiscover decke derzeit 1 % der Nächtigungen in Österreich ab. "In den nächsten Jahren werden wir 3-5 % der Gesamtbuchungen in Österreich machen", erwartet Grundböck.

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