Tourismusflaute erhöht Spaniens Arbeitslosenzahl

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Das flaue Tourismusgeschäft im Hochsommer hat die Arbeitslosenzahlen in Spanien in die Höhe getrieben. Nach vier Rückgängen in Folge stieg die Zahl der Erwerbslosen im August zum Vormonat um 2,4 Prozent auf 3,62 Mio., wie das Arbeitsministerium mitteilte.

Wie stark die Flaute im Tourismusgeschäft und die Folgen der Finanzkrise auf den Arbeitsmarkt des südeuropäischen Landes durchschlagen, zeigt der Vergleich zum Vorjahr: Gegenüber August 2008 erhöhte sich die Zahl der Spanier ohne Job um mehr als 1 Mio. Dabei wirkte sich besonders stark aus, dass viele Zeitverträge von Saisonkräften ausliefen.

In der Wirtschaftskrise sind zahlreiche Urlauber aus dem Ausland weggeblieben: In den ersten 7 Monaten dieses Jahres haben gut 30 Mio. Touristen ihren Urlaub zwischen Kanaren und Pyrenäen verbracht. Das sind gut 10 Prozent weniger als im Vorjahr.

Der Servicesektor litt auch vor diesem Hintergrund am stärksten unter der Krise: Im August gingen bei den Dienstleistern zum Vormonat 47.805 Jobs verloren. Auch die darbende Baubranche musste einen weiteren Aderlass von 20.400 Arbeitsplätzen verkraften. Die Industrie baute 11.471 Jobs ab. Die Personalstärke in der Landwirtschaft blieb hingegen weitgehend stabil.

Das frühere Boom-Land Spanien war nach dem Platzen einer Immobilienblase im Frühjahr 2008 in die Rezession abgerutscht. Bei der Arbeitslosenrate ist das Land Schlusslicht in der EU. Mit einer Quote von 18,5 Prozent belegte Spanien im Juli noch hinter den ebenfalls arg von der Wirtschaftskrise gebeutelten baltischen EU-Staaten Litauen und Lettland den letzten Platz.

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