Zeitgleich mit dem Frühling steht auch der Wiener "Twin City Liner" in den Startlöchern. Der Schnellkatamaran, der zwischen Wien und Bratislava verkehrt, hat am Sonntag in der Früh (21. März) seine 5. Saison eingeläutet. Zu früher Stunde hatten sich die Betreiber vor einem mit Blumen geschmückten Boliden versammelt, um den ersten Linien-Katamaran gen Slowakei zu verabschieden.
Seit Juni 2006 bedient ein "Twin City Liner" die Strecke zwischen den beiden EU-Hauptstädten, seit 2008 ist ein zweiter Schnellkatamaran auf der Donau im Linieneinsatz. Bis zu fünfmal täglich pendeln die Gefährte zwischen Wien und Preßburg. Da die beiden Schiffe im Vorjahr die Strecke rund 2.000 Mal zurücklegten, brachten sie es auf 120.000 km Fahrtstrecke.
Transportiert wurden dabei insgesamt 130.000 Passagiere, was einer Auslastung von 70 % entspricht. Insgesamt haben die Schiffe mit einer Sitzplatzkapazität von jeweils 126 Personen bereits 450.000 Menschen transportiert. Im heurigen Sommer erwarte man deshalb den 500.000. Passagier, freut sich Direktor Peter Hanke vom Eigner Wien-Holding.
Aufgerüstet für den Ansturm wurden die beiden 34 m langen Schiffe jedenfalls. In den vergangenen Wochen wurden sie im Hafen Freudenau auf Herz und Nieren geprüft und mit neuer Technik ausgestattet. Nun sind beide mit Spezialsichtgeräten ausgerüstet, mit denen Treibgut und andere Hindernisse dank Wärmebildkamera frühzeitig erkannt werden können. Letztere sind auf Temperaturunterschiede von 0,006 Grad sensibilisiert und entwerfen ein Bild, das der Realsicht bei klarem Licht gleichkommt.
Bewährt habe sich auch die 4 mm starke Kevlar-Beschichtung des Rumpfes, die auch bei kugelsicheren Westen verwendet wird, wird versichert. Dank dieser soll selbst eine Strandung auf Kies lediglich Dellen am Rumpf verursachen - was die Katamarane schon getestet haben: 2007 strandete ein Schiff an Land, und 2009 rammte ein Exemplar das Ufer wegen eines treibenden Baumstamms.
Jedenfalls soll die heurige Saison die erste mit neuem Terminal werden. Im Frühsommer wird die 7 Mio. Euro teure Anlegestelle "Wien City" eröffnen. Zwischen Marien- und Schwedenbrücke erstreckt sich dann der 126 m lange Bau auf Stelzen, sodass Radfahrer und Fußgänger ungehindert passieren können. Auf drei Stockwerken, die bis zu acht Meter in den Kanal hineinragen, werden sich Gastronomie, Ausstellungen und Veranstaltungen finden.