Heimische Bierbrauer konnten dank Exportsteigerung ihren Absatz steigern.
Die Österreicher haben im vergangenen Jahr pro Kopf täglich ein kleines Bier getrunken. Damit ist der Pro-Kopf-Verbrauch von 108,1 Liter 2012 auf 106,4 Liter Bier 2013 gesunken. Die heimischen Brauer konnten dank einer hohen Exportsteigerung ihren Verkauf 2013 aber entgegen dem Europatrend steigern, verkündete der Verband der Brauereien Österreichs am Donnerstag vor Journalisten.
Absatz gesteigert
Die 194 heimischen Braustätten haben im vergangenen Jahr mit rund 9,23 Mio. Hektoliter Bier ihren Absatz um 1,7 Prozent gesteigert. Wesentlich dafür war die starke Exportsteigerung von 31,2 Prozent auf rund 684.000 Hektoliter. Exportiert wurde vor allem in die Nachbarländer. "Ein großer Teil der Exporte findet über die österreichischen Lebensmittelketten statt, die im Ausland sehr aktiv sind", sagte Sigi Menz, Obmann des Verbandes der Brauereien Österreichs.
Während es beim Radler ein Minus von 8,1 Prozent gab, gibt es einen Trend hin zum alkoholfreien Bier. 2013 legte der Absatz um 30,4 Prozent zu. Verbands-Geschäftsführerin Jutta Kaufmann-Kerschbaum sieht auch noch weiteres Wachstumspotenzial, denn im Vergleich zu Deutschland, wo alkoholfreies Bier einen Marktanteil von über vier Prozent hat, liegt der Anteil in Österreich noch unter zwei Prozent.
Ein Minus gab es auch beim Fassbier. Mit rund 2 Millionen Hektoliter wurden zwei Prozent weniger als im Jahr 2012 vom Fass gezapft. Den Rückgang beim Fassbier sieht Menz einerseits in Zusammenhang mit der Raucherdiskussion in Wirtshäusern, andererseits würden viele Gastronomen stärker zu Flaschen greifen, um eine größere Vielfalt anbieten zu können. Denn die Biervielfalt in Österreich sei mit mehr als 1.000 verschiedenen Bieren sehr hoch.
Vizeeuropameister
Die Österreicher sind beim Bierkonsum unverändert Vizeeuropameister. In den meisten anderen europäischen Ländern gibt es auch einen stärkeren Rückgang beim Bierkonsum. So ging etwa der Bierkonsum in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich zurück und lag 2013 Pro-Kopf bei 99,1 Liter (2012: 105,1 Liter).
"Das österreichische Bier ist krisenfest", sagte Menz und fügte aus aktuellem Anlass hinzu, dass man entgegen anderen Branchen keine "Bad Brauerei" brauche. Erfolgsfaktoren seien Vielfalt, Qualität und Ausbildung. Das dreistufige Ausbildungssystem zum Diplom-Biersommelier sei in Europa einzigartig und Vorbild für andere Nationen. Dazu bieten seit März 2013 österreichische Brauereien eine Biersommelier-Ausbildung.