Paradekonzern Sloweniens in italienischer Hand

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Der slowenische Konzern Pivovarna Lasko soll unter italienische Kontrolle gekommen sein. Dem Konzern gehören beide Biermarken des Landes, die Mineralwassermarke Radenska, ein Viertel des größten slowenischen Einzelhandelskonzerns Mercator sowie zwei der drei größten Tageszeitungen Sloweniens. Medien zufolge soll das Triestiner Unternehmen "Iniziative Generali 96" die Mehrheit übernommen haben.

Wegen der Finanzkrise und einer misslungenen Expansion hat der bis vor kurzem vom reichsten Slowenen Bosko Srot geführte Konzern Schulden in Höhe von 800 Millionen Euro angehäuft. Srot trat in der vergangenen Woche auf Druck der Gläubiger als Lasko-Chef zurück.

Der italienische Einstieg wurde von manchen Experten als Manöver Srots gewertet, seine Lasko-Anteile vor dem Zugriff der Gläubiger zu schützen. Tatsächlich ist das italienische Unternehmen kaum bekannt. Es hat gerade einmal ein Grundkapital von 72.000 Euro und machte im Vorjahr 23 Millionen Euro Verlust. "Iniziative"-Chef Pier Paolo Cerani sagte jedoch, dass sein Unternehmen wegen der hohen Schulden von Pivovarna Lasko nur wenig eigenes Geld für den Einstieg in die Hand nehmen musste.

Cerani bestätigte zunächst lediglich, dass sein Unternehmen 30 Prozent an Kolonel gekauft habe. Dies ist die Schwelle, ab der nach slowenischem Recht ein Übernahmeangebot erforderlich ist. Der in Klagenfurt lebende Unternehmer hat aber bereits große Pläne mit den Produkten des Getränkekonzerns, und will mit dem Mineralwasser "Radenska" auf den US-Markt expandieren. Das für seinen hohen Kalzium- und Magnesiumgehalt bekannte slowenische Wasser solle in den USA der bekannten italienischen Marke "San Pellegrino" Konkurrenz machen, sagte Cerani der Triester Tageszeitung "Il Piccolo".

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