Nun ist es fix: Ab Mittwoch wird die Post die ersten 100 Postämter schließen und durch Postpartner ersetzen. 100 Verträge seien "unter Dach und Fach", sagte Post-Filialvorstand Herbert Götz am Dienstag vor Journalisten. Für weitere 15 bis 20 Umsetzungen fehle nur noch die Unterschrift. In den kommenden Wochen werde eine Filiale nach der anderen geschlossen und ersetzt, kündigte Götz an.
Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP reagierten mit gegenseitigen Schuldzuweisungen auf die Schließungspläne der Post. Die Arbeiterkammer fordert eine rasche Verabschiedung des Postgesetzes und einen Schließungsstopp für Postämter.
Insgesamt 26 Schließungen gibt es in Niederösterreich, 24 in Oberösterreich und 20 in der Steiermark. Weitere zehn in Tirol, sieben in Kärnten, sechs in Salzburg, fünf im Burgenland und zwei in Vorarlberg.
Zwölf Postämter werden von Trafiken übernommen, sieben von Elektrohändlern, weitere sieben von Kaufhäusern. Die restlichen verteilen sich auf unterschiedliche Branchen wie Apotheken, Bäcker, Gemeindeämter und sogar ein Kfz-Händler wird in Zukunft Postdienstleistungen anbieten.
Unterdessen untersagte Infrastrukturministerin Bures per Bescheid gemäß Postgesetz die Schließung von 193 Postämtern, die von der Post AG im März angemeldet wurden und für die es bisher weder einen Ersatz durch einen Postpartner gibt noch hinreichend dokumentierte Gespräche mit Bürgermeistern dazu. Der Bescheid des Infrastrukturministeriums untersagt die Schließung der 193 Postämter für den Zeitraum von drei Monaten.