Die gute Kauflaune der Verbraucher hat die deutsche Wirtschaft vor einer Rezession bewahrt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs von Jänner bis März dank steigender Konsumausgaben um 0,1 Prozent, bestätigte das Statistische Bundesamt heute, Freitag, eine frühere Schätzung. Exporte und Investitionen gingen dagegen zurück. Ende 2012 war die Wirtschaftsleistung mit 0,7 Prozent so stark eingebrochen wie seit dem Krisenjahr 2009 nicht mehr.
Für das Mini-Wachstum sorgten fast ausschließlich die Verbraucher: Ihre privaten Konsumausgaben legten um 0,8 Prozent zu und damit so stark wie seit Sommer 2011 nicht mehr. Grund dafür sind die geringe Arbeitslosigkeit und steigende Einkommen. So erhöhten sich die Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer brutto wie netto um 3,6 Prozent zum Vorjahresquartal. Auch die Aussichten für die kommenden Monate sind günstig: Für Juni sagen die Forscher der GfK das beste Konsumklima seit fast sieben Jahren voraus.
Die Exporte schrumpften dagegen wegen der Rezession in der Eurozone und der schlappen Weltkonjunktur um 1,8 Prozent, die Importe um 2,1 Prozent. Die Unternehmen hielten sich angesichts der ungewissen Entwicklung auf wichtigen Exportmärkten mit Investitionen zurück: Sie gaben 0,6 Prozent weniger für Maschinen, Geräte und andere Ausrüstungen aus. In Bauten wurde 2,1 Prozent weniger investiert. Allerdings behinderte der lange Winter viele Baustellen wochenlang; die liegen gebliebenen Arbeiten können ab Frühjahr wieder aufgeholt werden.