Lob für Österreichs Finanzminister Pröll gibt es von der "Financial Times". In einem Ranking der besten Finanzminister in der EU rangiert Pröll am sechsten Platz. Als Begründung wird angeführt, dass er angesichts der Probleme in Osteuropa durch die Verflechtung der österreichischen Banken einerseits und mit dem "kränkelnden Deutschland im Norden" andererseits "an allen Fronten" kämpfte.
Den ersten Platz in der Bewertung der krisenhaften zwölf Monate ab September 2008 - dem Zusammenbruch von Lehman Brothers - fuhr die Französin Christine Lagarde ein. "Kein anderer Finanzminister aus einem großen Wirtschaftsland weltweit ist durch dieses Testjahr in so einer guten Form gekommen", heißt es. Den zweiten Platz gab es für den früheren deutschen Finanzminister Peer Steinbück, auf Rang drei kam der Belgier Didier Reynders.
Dahinter rangieren der derzeitige schwedische Ratsvorsitzende Finanzminister Anders Borg und der Italiener Giulio Tremonti. Gemeinsam auf Platz sieben folgen der Pole Jacek Rostowski und der Brite Alistair Darling, den neunten Platz gab es für den Dänen Claus Hjort Frederiksen und an zehnter Stelle wurde der Niederländer Wouter Bos gewählt.
Insgesamt wurden 19 der 27 Finanzminister in der EU einer Wertung unterzogen. Kleinere Länder wie Zypern oder Malta kommen nicht vor. Die Bewertung erfolgte in drei Bereichen. Was die politischen Fähigkeiten und die Durchsetzungsfähigkeit betrifft, konnte Lagarde den ersten Platz einfahren, Pröll liegt hier auf Rang zwölf. Beim "Wirtschaftstest" dagegen konnte Pröll als Dritter Lagarde als Vierte knapp überholen, den ersten Platz gab es hier für den Polen Rostowski. Bezogen auf die Glaubwürdigkeit ist Pröll an zehnter Stelle, den ersten Platz in dieser Wertung fuhr der Luxemburger Jean-Claude Juncker ein, der aber insgesamt nur Rang elf einheimsen konnte.