Autobauer will Ghosn-Ära endgültig beenden

Renault setzt Co-Chef Bollore ab

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Der französische Autobauer Renault will die Ära des geschassten Konzernchefs Carlos Ghosn endgültig hinter sich lassen.

Paris. Der Verwaltungsrat setzte am Freitag Co-Chef Thierry Bollore ab, der den Konzern seit Jänner gemeinsam mit dem früheren Michelin-Chef Jean-Dominique Senard leitete. Bollore war früher Stellvertreter Ghosns, der wegen Betrugsermittlungen in Japan zurücktreten musste.

An Bollores Stelle als Generaldirektorin tritt vorübergehend die bisherige Finanzchefin Clotilde Delbos, wie Renault mitteilte. Über die dauerhafte Leitung soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.

Das Verhältnis zwischen den Co-Chefs Senard und Bollore galt als angespannt. In einem Interview mit der Wirtschaftszeitung "Les Echos" von Freitag erhob Bollore schwere Vorwürfe gegen Senard. Dieser vollziehe einen "Gewaltstreich" gegen ihn, sagte Bollore. "Das einzige, was man mir vorwerfen kann ist, dass ich Anfang 2018 auf Vorschlag von Carlos Ghosn zum stellvertretenden Generaldirektor ernannt wurde", betonte er.

Ghosn soll Firmengelder bei dem japanischen Autobauer Nissan veruntreut haben, der mit Renault verbündet ist. Der frühere Automanager wird in Japan festgehalten und wartet auf seinen Prozess.

Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire hatte zuvor klargestellt, dass er in Senard "Vertrauen" habe und sich der Personalentscheidung nicht widersetzen werde. Der Staat hält 15 Prozent der Renault-Anteile.
 

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