Der deutsche Energieversorger RWE will im laufenden Geschäftsjahr ein Rekordergebnis erzielen. Reingewinn und Betriebsergebnis sollen je um fünf Prozent steigen, sagte der RWE-Vorstandsvorsitzende Großmann. 2009 hatte RWE 7,1 Mrd. Euro im operativen Geschäft und 3,6 Mrd. Euro Reingewinn erzielt. Als Dividende schlägt der Vorstand 3,50 je Aktie vor. Im Vorjahr hatte RWE 4,50 Euro ausgeschüttet.
RWE erwartet vor allem im Stromgeschäft erneut gute Renditen. Schon jetzt seien die Kontingente für 2010 fast komplett zu guten Preisen verkauft, für 2011 und 2012 zu großen Teilen. Bereits 2009 hatte RWE von langfristigen Kontrakten profitiert und rund 70 Euro je Megawatt eingestrichen, während die Preise an der Strombörse bei gut der Hälfte lagen. Bisher hat Großmann für Privathaushalte weder Erhöhungen noch Senkungen angekündigt.
Zu den steigenden Konzerngewinnen sollen im laufenden Jahr vor allem die Atommeiler Biblis A und B beitragen. Beide Blöcke liefen 2009 nur insgesamt drei Monate. Großmann setzt sich zudem weiter für eine Laufzeitverlängerung aller 17 deutschen Meiler ein. RWE kann außerdem den Neuerwerb des vergangenen Jahres, den niederländischen Versorger Essent, erstmals über ein ganzes Jahr in die Bilanz einbeziehen. 2009 trug Essent im vierten Quartal 141 Mio. Euro zum Betriebsgewinn bei. Das war mehr als erwartet.
Die Aktionäre werden bei der Hauptversammlung voraussichtlich den früheren österreichischen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel in den Aufsichtsrat wählen. RWE ist in Österreich mit rund einem Drittel an der Kärntner Kelag beteiligt.