Schadenersatz für Immofinanz-Aktionäre

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Im Skandal um die Constantia Privatbank und Immofinanz-Gruppe ist nun eine Einigung in Sicht: Im Mai soll ein Vergleich zwischen Immofinanz-Boss Eduard Zehetner, Turnauer-Erbin Christine de Castelbajac, die für einen Großteil des Schadens haftet, und den Banken, von denen die Constantia 2008 aufgefangen wurde, unterschrieben werden, berichtet das Wirtschaftsmagazin "trend".

Für die von der Constantia Privatbank übrig gebliebene Bad Bank, die heute unter dem Namen Aviso Zeta firmiert, werde die Immofinanz-Gruppe für maximal 500.000 Euro Kaufpreis erhalten. Gleichzeitig muss Zehetner alle Forderungen gegenüber der Aviso Zeta nachrangig stellen. Darunter auch 250 Mio. Euro, die angeblich durch falsche Verrechnungen in der Ära seines Vorgängers Karl Petrikovics zum Schaden der Anleger in die Bank geschaufelt wurden.

Zudem muss Zehetner 48 Mio. Euro an ausständigen Managementgebühren nachzahlen. Die Aviso benötigt dieses Geld, um ausgeborgte Liquidität in Höhe von rund 100 Mio. zurückführen zu können. Ein Teil soll aus der Eintreibung von Krediten der wenigen verbliebenen Kunden kommen.

Die Einigung über die Aviso Zeta sei die Voraussetzung für den zweiten Teil der Vereinbarung. Danach wird die Immofinanz von der Constantia B.V. Holding, die Christine de Castelbajac gehört, 160 Mio. Euro in bar erhalten, dazu 36,3 Mio. Immoeast-Aktien mit einem aktuellen Wert von 170 Mio. Euro - sowie rund 50 Mio. Euro an sonstigem Vermögen.

Im Gegenzug für die insgesamt 380 Mio. Euro an teilweiser Wiedergutmachtung soll die Aviso, falls sie zu Schadensersatz verurteilt wird, keine Regressklagen gegen Christine de Castelbajac führen.

Die Investorengruppe von Rechtsanwalt Rudolf Fries bekommt 136 Mio. Euro Cash von der Constantia B.V. Dafür verzichtet Fries auf eine Put-Option gegenüber Castelbajac für 56 Mio. Immofinanz-Aktien, die er Petrikovics für 390 Mio. abgenommen hat. Die Fries-Gruppe behält nun das Aktienpaket, das derzeit rund 175 Mio. Euro wert ist.

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