Kündigungen zurückgezogen

Servus TV bleibt bestehen

Teilen

Nach dem gestrigen Aus, will Red Bull den Sender doch weiterführen.

Der Privatsender Servus TV wird doch nicht eingestellt. Dies kündigte der Red Bull-Konzern von Dietrich Mateschitz am Mittwoch an. "Red Bull führt den Sender weiter, und die Kündigungen werden zurückgenommen", hieß es in einer Aussendung. Grund: Arbeiterkammer und Gewerkschaft hätten bei einem Treffen die Ablehnung der Belegtschaft, einen Betriebsrat zu gründen, akzeptiert.

Mittwochnachmittag habe sich Red Bull mit den Arbeitnehmerorganisationen zusammengesetzt, und es sei ein "konstruktives Gespräch" gewesen. "Nicht überraschend für einen Betrieb, der für seine hohen sozialen Standards bekannt ist, lehnt die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter einen Betriebsrat ab", hielt der Konzern fest. Und "im Gespräch mit AK und ÖGB wurde diese Haltung der Belegschaft respektiert und damit bestehende Vorbehalte beseitigt". Somit sei auch die "Fortsetzung der partei-politischen unabhängigen Linie" von "allen Beteiligten begrüßt" worden und stehe einer Fortführung des Senders nichts im Weg.

Entsetzen nach Sender-Aus

Erst am Dienstag hatte die angekündigte Einstellung von Servus TV für Entsetzen in der Branche gesorgt. Die Kündigung von 264 Mitarbeitern stand im Raum. Spekulationen, dass eine versuchte Betriebsratsgründung der Anlass war, wurden von Mateschitz bestätigt: Es habe eine entsprechende Initiative per anonymem Mail, "unterstützt von Gewerkschaft und Arbeiterkammer", gegeben. Das widerspreche dem Prinzip der Unbeeinflussbarkeit und Eigenständigkeit des Senders, das durch eine solche Betriebsratsgründung "nachhaltig beschädigt" worden wäre, so der Red-Bull-Boss.

Offener Brief der Mitarbeiter

Über 200 Mitarbeiter unterschrieben dann einen Offenen Brief, in dem sie sich gegen einen Betriebsrat aussprachen. "Die anonyme Umfrage über die mögliche Gründung eines Betriebsrates unterstützen wir - und das ist die überwältigende Mehrheit aller Mitarbeiter von ServusTV - ausdrücklich nicht", hieß es darin. "Wir wollen und brauchen keinen Betriebsrat."
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.