Die spanische Wirtschaft ist von April bis Juni das achte Quartal in Folge geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt fiel im zweiten Quartal wie erwartet um 0,1 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Vierteljahr, wie die Statistikbehörde am Dienstag in Madrid mitteilte. Das ist das geringste Minus seit Beginn der Rezession 2011.
Zu Jahresbeginn war die Wirtschaftsleistung noch um 0,5 Prozent eingebrochen. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2012 gab es ein Minus von 1,7 Prozent. Die Regierung rechnet damit, dass die Dauerrezession in den Sommermonaten ein Ende findet. Auch die Notenbank macht Hoffnung. "Die Stimmungsindikatoren haben sich stetig verbessert, was in den kommenden Quartalen die Binnennachfrage ankurbeln könnte", schrieb sie in ihrem aktuellen Monatsbericht.
Spanien leidet unter den Folgen des 2008 geplatzten Immobilienbooms. Offiziellen Angaben zufolge sind die Grundstückspreise seit ihrem Höhepunkt 2007 um 43 Prozent eingebrochen. Immobilienexperten gehen sogar von einem Minus von mindestens 70 Prozent aus. Banken mussten deshalb milliardenschwere Abschreibungen vornehmen. Das Geld fehlt nun, um es in Form von Krediten an Unternehmen zu vergeben.