Der Axel-Springer-Verlag sieht sich bei seinen kostenpflichtigen Angeboten im Internet auf Kurs. Im Mai erreichten die Boulevard-Zeitung "Bild" gut 200.000 Abonnenten und die "Welt" fast 53.000 Abonnenten im Internet, wie aus Daten der IVW hervorgeht, die erstmals Zahlen zu kostenpflichtigen Inhalten von Websiten und App-Verkäufen vorlegte.
"Es ist erfreulich, dass wir jetzt endlich eine einheitliche Währung für Paid Content haben", sagte Springer-Vorstand Jan Bayer, der für die Welt- und Bild-Gruppe zuständig ist, zu Reuters. "Das Verfahren bringt eine gute Transparenz." Die Daten für die Springer-Marken seien sehr ermutigend. "Wir sind aber demütig und noch vorsichtig bei den Zahlen", räumte Bayer ein. "Denn anders als bei Print kann man als Kunde in der digitalen Welt monatlich kündigen."
Springer verlagert wegen rückläufiger Printauflagen und damit sinkender Anzeigenerlöse sein Geschäft zunehmend ins Netz. Die "Welt" hatte Ende 2012 ein Internet-Bezahlmodell eingeführt, "Bild" zog im Mai 2013 nach. Bisher hatte der Konzern nur eine Bilanz nach je rund einem halben Jahr gezogen. Demnach hatte die "Welt" rund 47.000 zahlende Abonnenten im Netz, "Bild" rund 152.000. Springer betonte jedoch, die eigenen Berechnungen seien wegen unterschiedlicher Zählmethoden nicht vergleichbar mit den Daten der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW).