Abgeschwächte Rezession

Talfahrt in Eurozone verlangsamt sich

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Der Einkaufsmanagerindex für Dienstleister und Industrie ist gestiegen.

Die Rezession in der Eurozone hat sich im Juni etwas abgeschwächt. Der Einkaufsmanagerindex für Dienstleister und Industrie im Währungsgebiet stieg um einen auf 48,7 Punkte, wie am Mittwoch aus einer Markit-Umfrage unter 5.000 Firmen hervorging. Das Barometer blieb damit jedoch unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Dies zeige, "dass sich die Rezession der Euro-Zone auf eine Rekordspanne von sieben Quartalen ausgedehnt hat", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Zwischen April und Juni sei die Wirtschaftskraft in den 17 Ländern wohl um 0,2 Prozent gesunken und damit so stark wie zu Jahresanfang. "Dennoch gibt es guten Grund zur Annahme, dass sich die Konjunktur der Eurozone derzeit stabilisiert und im zweiten Halbjahr in die Wachstumszone vorstoßen wird."

Ermutigend sei, dass es in einigen Krisenländern wieder besser laufe und ein Ende der dortigen Dauer-Rezession absehbar sei. In Spanien etwa waren die Wachstumseinbußen im Juni so gering wie sei zwei Jahren nicht mehr und in Italien so gering wie seit September 2011 nicht mehr. Auch in Frankreich habe sich der Abwärtstrend spürbar abgemildert, betonte Williamson. "Anlass zur Sorge bereitet dagegen, dass angesichts des schwachen deutschen Wachstums derzeit kein echter Wachstumsmotor auszumachen ist." Daher werde die Konjunktur der Eurozone wohl erst wieder anziehen, "wenn der Optimismus zurückkehrt und die Arbeitslosenquote von ihrem Rekordhoch von 12,2 Prozent sinkt".

Auch das Barometer allein für die Dienstleister zeigt, dass sich die Firmen noch schwertun, das Konjunkturtal zu verlassen. Der Service-Index für den Euroraum stieg um 1,1 auf 48,3 Punkte, blieb damit aber deutlich unter der Wachstumsgrenze von 50 Zählern.

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