Telecom Italia könnte Insiderinformationen zufolge den Rückhalt wichtiger Aktionäre verlieren und damit zum Übernahmeziel werden. Mehrere Anteilseigner wollten sich von ihren Aktienpaketen trennen, sagten mehrere mit der Situation vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Als maßgeblich gilt ein Stichtag am 28. September. Dann läuft die Vereinbarung zu einem Aktionärspakt aus.
Die beteiligten Eigner Telefonica, Generali, Intesa Sanpaolo und Mediobanca müssen sich bis dann entscheiden, ob sie das Bündnis verlassen oder für ein weiteres Jahr bleiben. Sie haben ihre Beteiligungen in der Holdinggesellschaft Telco gebündelt, die insgesamt 22 Prozent an Telecom Italia hält. Alle genannten Aktionäre lehnten Stellungnahmen ab.
Mediobanca wolle entweder Telco- oder Telecom-Italia-Aktien verkaufen, sagte ein Insider. "Nach dem 28. September wird Mediobanca am Markt verkaufen." Auch der Versicherer Generali beabsichtige eine Veräußerung seiner Beteiligung, müsse aber einen Käufer finden, der einen deutlichen Aufschlag auf den aktuellen Börsenwert von Telecom Italia zu zahlen bereit sei.
Intesa Sanpaolo sei ebenfalls für einen Verkauf offen, hieß es in den Kreisen. Telefonica dagegen wolle an der gegenwärtigen Aktionärsstruktur festhalten. Der spanische Konzern würde "sofort reagieren", wenn andere Telco-Partner ihre Anteile an einen Konkurrenten verkaufen, hieß es.