Seit 0 Uhr gilt die C02-Steuer – beim Spritpreis sind wir jetzt unter den Top 5 der EU.
Wien. Es war lange geplant und auch schon einmal von Juli in den Oktober verschoben worden – seit Samstag, 0 Uhr wird es aber ernst: die CO2-Bepreisung. Pro Tonne CO2 wird den Energie-Unternehmen eine Steuer von 30 Euro aufgebrummt, die geben das dann an die Konsumenten weiter.
Das führt laut ÖAMTC dazu, dass Diesel um 9 Cent und Super um 8,2 Cent pro Liter teurer wird – das Wifo hat sogar 9,9 bzw. 8,6 Cent errechnet. Steigen werden auch die Preise von Heizöl sowie Erdgas (siehe Tabelle rechts). Klar ist auch: am 1. Jänner geht es weiter, dann wird pro Tonne CO2 35 Cent verrechnet.
Eine Tankfüllung wird rund 4,50 Euro teurer
Sprung über 2 Euro. Doch die Spritpreise werden heute steigen, Insider gehen von einem Sprung über die 2-Euro-Marke zumindest beim Diesel aus. Eine durchschnittliche Tankfüllung wird um 4,50 Euro teurer. Österreich rückt unter die Top 5 der EU auf.
Ansturm auf Tankstellen. Das führte zum Sturm auf die Zapfsäulen: Bei „Turmöl“ wurde am Donnerstag ein zwei- bis dreifacher Tagesumsatz beobachtet, auch andere Ketten melden Rekordumsätze – dabei gab es wegen der schadhaften Raffinerie in Schwechat ohnehin einen Mangel beim Diesel. Der grün angehauchte Verkehrsclub Österreich (VCÖ) rechnet aber spitz vor, dass diese erhöhte Nachfrage den Preis wohl stärker steigen lässt als die CO2-Steuer selbst.
Körberlgeld. Was ärgerlich ist: In den Tanks der Ölkonzerne liegt ja derzeit noch Sprit, der noch nicht CO2-besteuert ist, der Verdacht liegt also auf der Hand, dass diese Treibstoffe bereits zum höheren Preis verkauft werden und sich die Multis ein Körberlgeld machen.
Grüne blieben hart. Bis zuletzt hatten ÖVP-Landespolitiker angesichts der Energiekrise auf eine Verschiebung der Steuer beharrt – doch die verwiesen auf den Klima-Bonus und blieben bei ihrem Plan.