Das Defizit der öffentlichen Finanzen Tschechiens ist 2013 deutlich gesunken - auf 1,44 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) von 4,2 Prozent im Jahr davor. Erstmals seit 2008 hat Tschechien so das Defizitkriterium für eine Einführung des Euro erfüllt.
Leicht nach unten ging auch die Verschuldung des gesamten öffentlichen Sektors - von 46,16 auf 46,06 BIP-Prozent, teilte das Tschechische Statistikamt weiter mit. Die Senkung des Defizits ist laut den Statistikern auf höhere Steuereinnahmen, aber auch auf Ausgabenkürzungen zurückzuführen.
Analysten zeigten sich erfreut über die neuen Daten. Gleichzeitig betonten sie, dass die Senkung des Fehlbetrages um den Preis von weniger Investitionen in die Infrastruktur erzielt worden sei.
Laut dem Experten der UniCredit Bank in Tschechien, Pavel Sobisek, ist das geringere Defizit "nicht gerade ein Wunschkind", denn die Ausgabenkürzungen hätten "zweifellos die Rezession der tschechischen Wirtschaft" vertieft.
Auch Petr Dufek, Analyst der Ceskoslovenska obchodni banka (CSOB), ist "nicht so sehr erfreut" über den Preis, der für die Defizitsenkung bezahlt wurde. "Der öffentliche Sektor spart weiterhin eher an Investitionen als an seiner eigenen Tätigkeit, was auf keinen Fall lobenswert ist", so Dufek.