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Elon Musk legt Twitter-Deal auf Eis

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Laut dem Tesla-Chef gibt es offene Fragen zum Umfang von Spam- und Fake-Accounts bei Twitter. Hintergrund von Musks Rückzieher könnten auch Finanzierungsprobleme nach Teslas Börsen-Absturz sein. Die Twitter-Aktien sackten nach Musks Ankündigung vorbörslich um rund 25 Prozent ab.

Die 44 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Twitter durch Tech-Milliardär Elon Musk wackelt. Er wolle erst Berechnungen abwarten, dass Accounts, hinter denen keine echten Nutzer stecken, tatsächlich weniger als fünf Prozent ausmachten, schrieb Musk auf Twitter. Der Online-Dienst hatte diese Schätzung Anfang der Woche veröffentlicht.

Elon Musk legt Twitter-Deal auf Eis
© Twitter

Twitter-Aktie kracht runter

Die Twitter-Aktie fiel nach Musks Tweet im vorbörslichen Handel rasch um fast ein Viertel und notierte bei etwa 34,50 Dollar. Das ist weit entfernt von den 54,20 Dollar je Aktie, die Musk den Aktionären in Aussicht gestellt hatte. Schon am Donnerstag war das Papier mit 45,08 Dollar aus dem Handel gegangen - ein Zeichen der Skepsis von Investoren, dass Musk den Deal tatsächlich durchzieht.

Ausrede?

Dass es bei Twitter Fake-Accounts gibt, dürfte keine Überraschung für Musk gewesen sein. Denn er hatte als eines seiner Ziele für den Twitter-Kauf erklärt, er wolle Profile, die etwa zum Versenden von Spam-Nachrichten eingesetzt werden, von der Plattform verbannen. Ob Musk den Vorwurf, Twitter habe ungenaue Angaben zur Zahl der gefälschten Accounts gemacht, für einen Ausstieg aus dem Deal oder eine Absenkung seines Gebots nutzen könnte, ist unklar. Schließlich hatte er auf eine übliche Prüfung der Twitter-Bücher vor der Vereinbarung verzichtet.

Geldprobleme nach Tesla-Aktiencrash

In den vergangenen Tagen zeichneten sich auch andere Probleme für den Deal ab. Musk wollte ursprünglich für rund 12 Mrd. Dollar des Kaufpreises Kredite aufnehmen, die mit seinen Tesla-Aktien besichert wären. Aber nachdem der Kurs der Tesla-Aktie von zuvor rund 1.000 Dollar auf zuletzt nur noch 728 Dollar abgesackt war, wurde dieser Plan zunehmend ungünstig für ihn. Der Finanzdienst Bloomberg berichtete, Musk suche nach anderen Finanzierungswegen anstelle des mit Aktien besicherten Kredits.

Eine Milliarde Strafe für Ausstieg

Twitter und Musk vereinbarten zwar eine Strafe von jeweils einer Milliarde Dollar für den Fall, dass eine der Seiten den Deal aufkündigen sollte. Doch Experten gingen nicht davon aus, dass dies bedeutet, Musk könne sich einfach ohne Begründung umentscheiden und mit einer Milliarde Dollar aus dem Schneider sein.

Der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla hatte sich mit dem Twitter-Verwaltungsrat auf einen rund 44 Milliarden Dollar schweren Deal geeinigt. Er ist aber noch darauf angewiesen, dass ihm genug Aktionäre ihre Anteile abtreten wollen. Twitter und Musk wollten die Übernahme bisher bis Jahresende abschließen. Er kaufte in den vergangenen Monaten bereits einen Anteil von gut neun Prozent an Twitter an der Börse.

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