Verluste der Fluggesellschaften nicht absehbar

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Die Flugverbote wegen der Vulkanaschewolke über Europa hat die Gewinnpläne vieler Fluggesellschaften über den Haufen geworfen. Wie stark die Krise am Ende auf die Bilanzen durchschlägt, ist für den Internationalen Luftfahrtverband IATA noch nicht absehbar. "Konservativ geschätzt" fielen täglich Einnahmen von mehr als 200 Mio. Dollar (148 Mio. Euro) weg, sagte IATA-Präsident Giovanni Bisignani.

Dazu kämen Mehrkosten für die Betreuung der Passagiere und das Umorganisieren der Flotte. "Die Wirkung auf die Ertragsrechnung ist noch nicht zu schätzen." Die Lage der Fluggesellschaften sei je nach Weltregion sehr unterschiedlich, sagte Bisignani. "Europa ist das schwächste Glied in der Kette." Schon vor der Vulkankrise habe die IATA für 2010 für die Anbieter aus Europa 2,2 Mrd. Dollar Verlust prognostiziert.

Nach der Wiederöffnung der Lufträume werde die Vulkankrise schnell überwunden werden, sagte Bisignani. Anders als nach den Anschlägen vom 11. September gebe es keine lähmende Vertrauenskrise. "Es würde optimistisch geschätzt zwischen drei und sechs Tage dauern, bis sich der Flugverkehr normalisiert."

Die Vulkankrise gefährdet laut Bisignani vor allem kleine Fluggesellschaften mit Problemen bei der Liquidität. Nach Ansicht des Branchenverbands AEA droht einigen das Aus. In ein bis zwei Wochen würden einige der etwa 100 bis 150 Airlines in Europa pleite sein, erklärte der Verband am Montag. Ein Aussetzen des Betriebs für fünf bis zehn Tage sei für einige Gesellschaften nicht verkraftbar.

Der AUA-Mutterkonzern Lufthansa hält indessen trotz der Flugausfälle durch die Aschewolke über weiten Teilen Europas an seiner Prognose für das laufende Geschäftsjahr fest. Der Konzern strebe weiterhin ein operatives Ergebnis über dem Vorjahresniveau von 130 Mio. Euro an, sagte eine Sprecherin am Montag. Bei der AUA will man sich noch nicht zur Höhe der Schäden äußern, die die Luftraumsperren bisher beschert haben.

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