VKI protestiert gegen neue Bankomat-Gebühren

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Die Raiffeisenlandesbank (RLB) Tirol ist am Montag heftig unter Beschuss geraten, weil sie ihren Kunden 60 Cent verrechnet, wenn sie bei fremden Bankomaten Geld beheben. Die Arbeiterkammer befürchtet, dass nun auch andere Banken nachziehen werden. Der Chefjurist des Vereins für Konsumenteninformation (VKI), Peter Kolba, hofft, dass die RLB Tirol auf Verbraucherdruck bald einen Rückzieher macht.

Die Tiroler Raiffeisenlandesbank hat die Bankomatgebühr in einer Stellungnahme verteidigt. Sie argumentierte mit einem neuen Kontomodell, das eine günstigere Kontoführung ermögliche. Kunden würden "jetzt" etwa eine kostenlose Bankomatkarte im Wert von jährlich Euro 20,28 erhalten.

Die Bank Austria und Erste Bank ließen bereits wissen, dass sie keine derartigen Behebungsentgelte planen. Selbst im Raiffeisen-Sektor will man den Vorstoß in Tirol laut "Österreich" nicht als Pilotversuch für bundesweite Bankomat-Gebühren sehen. Volksbanken (ÖVAG) und BAWAG denken ebenfalls keine Gebühren an, hieß es am Montag. Erste-Bank-Vorstand Peter Bosek meinte zur APA: "Raiffeisen stellt sich damit selber auf den Pannenstreifen auf der Straße in Richtung Kundenorientierung."

Dennoch appellierte die AK am Montag an die Banken, weitere Belastungen der Kunden zu unterlassen. Gerade in Zeiten der Krise, wo das Image der Finanzbranche nicht gerade gut sei, sollten sie von den neuen Gebühren absehen, sagte Konsumentenschützer Harald Glatz. Rechtlich gäbe es dagegen aber keine Handhabe. Seit Jahren seien die Geldhäuser bei Nebengebühren "zunehmend erfinderisch", für die Kunden sei es "sehr schwierig", sich einen Überblick zu verschaffen.

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