voestalpine strebt 2009/10 Gewinne an

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Der strikte Sparkurs soll einen operativen Gewinn "in dreistelliger Millionenhöhe" bringen, auch unterm Strich soll etwas übrigbleiben.

"Wir streben auch einen Reingewinn an - bei einem um etwa 25 % verringerten Umsatz", sagte Konzernchef Wolfgang Eder zur "FAZ". Im Kampf gegen die Krise habe die voestalpine ihre Kosten um 20 % gesenkt. Gespart worden sei allem bei Personal und Instandhaltung. "Wir haben rund 15 % der Stellen gestrichen - davon großteils Leiharbeiter, womit wir jetzt insgesamt bei rund 41.000 Mitarbeitern angelangt sind", so Eder. Davon arbeiteten nach wie vor drei Viertel in Hochlohnländern, was nur möglich sei, weil das Unternehmen auf hochwertige und hochtechnisierte Produktion und Produkte setze.

Angesichts des Nachfrageeinbruchs hat die voestalpine ihre Produktion in den vergangenen 6 Monaten im Schnitt über alle Sparten um gut 30 % auf 450.000 t im Monat gedrosselt. "Zudem haben wir das geplante Investitionsvolumen von 1,1 Mrd. auf rund 0,5 Mrd. Euro in diesem Jahr halbiert", so Eder.

Im August hatte der Stahlkonzern die Kurzarbeit überraschenderweise beendet - davon war rund ein Viertel der Belegschaft betroffen. Die Krise in der Stahlindustrie sei aber noch nicht überwunden. "Es geht mir gefühlsmäßig zu schnell aufwärts."

In der größten Sparte Stahl fährt die voestalpine zumindest bis Anfang 2010 an der absoluten Kapazitätsgrenze. "Hier haben wir offensichtlich eine Sondersituation gegenüber der Konkurrenz, da wir nur im hochqualitativen Segment produzieren", erklärte Eder.

Die Erholung verlaufe aber äußerst unterschiedlich. In der umsatz- und ertragsstärksten Sparte Stahl hatte die Voest nach den Sommerferien praktisch über Nacht wieder eine Auslastung von 100 % - nachdem sie im Frühjahr bei 60 % gelegen war. "Das ist sehr kurzfristig und vor allem getrieben von der Automobilindustrie", so Eder.
Es fehle aber die Breite in der Nachfrage. Es gebe unterschiedliche Auslastungsgrade zwischen den Branchen Energie, Lastwagen, Maschinenbau, Bau und Hausgeräte, "und die Schwankungen sind stärker ausgeprägt als früher".

Beim Edelstahl komme der Aufschwung erst zeitverzögert. "Hier werden wir erst Anfang 2010 eine deutlichere Belebung spüren." Die Auslastung liege hier bei zwei Dritteln. In der Sparte Bahnsysteme, die ein Viertel zum Konzernumsatz beiträgt, sei die Nachfrage wie in den zurückliegenden Jahren konstant. Hier sei die Krise am wenigsten spürbar. "In der Sparte Automotive haben wir eine ebensolche Auslastung, werden aber erst 2010 eine Erholung spüren", räumte Eder ein.

In der gesamten Branche erreiche die Auslastung zwei Drittel der Kapazität und es gebe Zeichen der Belebung. Die Entwicklung der voestalpine verlaufe atypisch. Zum einen habe sie die längste Wertschöpfungskette aller europäischen Stahlkonzerne. Das sei in der Krise ein Vorteil, weil man die Preise mit den Endkunden verhandle und dazwischenliegende Agenten und Händler vermeiden könne.

Zum anderen erweise sich die Strategie, nicht vom Spotmarkt und damit von starken Preisschwankungen abhängig zu sein, sondern vor allem über Langfristverträge zu verkaufen, gerade in der Krise als vorteilhaft. Die kürzeste Laufzeit liegt bei 3 Monaten, das betrifft 25 % des Geschäfts. Zwei Drittel des Geschäfts beziehen sich auf Verträge mit einer Frist von zumindest 1 Jahr.

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