Die Wollzeile

Von „Strazze“ zur Luxusmeile

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Ursprünglich nur einseitig bebaut, hat sich die ehemalige „Wollstrazze“ zwischen Stephansdom und Stubentor von einem Grätzel für Wollweber und -händler zu einem Hotspot für jeden Geschmack entwickelt.

Kein anderer Straßenzug in Wien wurde früher erwähnt als die heutige Wollzeile, in der sich ehemals Wollweber und -händler tummelten und daher ihren Namen erhielt: 1158 taucht die „Wollstrazze“ zum ersten Mal auf. Ursprünglich eine Vorstadtstraße mit einzeiliger Bebauung, zieht sie sich inzwischen von Stephansdom bis zum Stubentor und liegt so im Herzen Wiens. Die eher einseitige Nutzung der Straße für alles Stoffliche ist mittlerweile einem Allround-Shopping-Erlebnis auf höchstem Niveau gewichen, das auf beiden Seiten der Fahrbahn durch Restaurants, Beisln und Kulturstätten ergänzt wird.

Traditionell modern
Noch heute erinnern zahlreiche historische Gebäude an die aufregende Vergangenheit der „Strazze“. Im ehemaligen Erzbischöflichen Palais befindet sich das Archiv der Diözese, gleich daneben stand früher das Wiener Rathaus. 1848 erbaut, bilden die beiden Häuser an der Adresse Wollzeile 1 bis 3 ein architektonisches Juwel, das Tradition mit Moderne verbindet. Saniert wurde das Gebäude laut den Infos zur Wollzeile auf bar.at von der gewerblichen Tochter der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), der ARE (Austrian Real Estate), und Silberpfeil Architekten. Das Konzept: Die Fassaden und die Passage unter anderem durch größere, strukturierte Fenster, klar definierte Auslagenzonen und eine außergewöhnliche Bepflanzung aufzuwerten. Zeitgleich wurde das Objekt vom 1. Obergeschoss bis zum Dachgeschoss als modernes Bürogebäude erneuert. Zu ebener Erde entstand eine Geschäfts- und Gastronomiepassage, die einen Durchgang zwischen Wollzeile und Lugeck bildet. Insgesamt schaffte man 7.000 Quadratmeter Büro- und Retailflächen.

Exklusiv wohnen
Kunstinteressierte bleiben vor dem Haus mit der Nummer 17 stehen und bewundern die dreifach vorgewölbten "Erker", die Jugendstilornamentik sowie bunte Glasfenster im Vestibül – alles von Eugen Felgel von Farnholz gestaltet. In so einer Umgebung lebt man standesgemäß und lässt sich das auch etwas kosten. Für eine Eigentumswohnung mit Dachterrasse und Ausblick legt man schon einmal knapp vier Millionen auf den Tisch, für eine großzügige Wohnung mit sieben Zimmern muss man monatlich rund 4.500 Euro kalkulieren.

Schnitzel und Shoppen
Und wer exklusiv wohnt oder arbeitet, will auch exklusiv konsumieren. Die 788 Meter lange Wollzeile mit ihren rund 100 Geschäften und Gastronomiebetriebensetzt auf Originalität, Individualität und Traditionsmarken, beispielsweise im Gastronomiesektor mit Wiener Klassikern wie dem Schnitzelkönig Figlmüller oder Restaurant Plachutta. Beide genießen einen hohen internationalen Ruf und ziehen Gäste aus aller Welt an. Wer ausgiebig shoppen will, findet einen ausgewogenen Mix zwischen internationalen Marken und typisch österreichischen Gewerbetreibenden.

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