Wegen Coronavirus

Airlines kippen Gewinnprognosen

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Lufthansa-Gruppe (inkl. AUA) stemmt sich mit Sparpaket gegen Corona-Folgen.

Die Luftfahrt befürchtet große Einbußen, wenn es zu einer noch monatelangen europaweiten Epidemie kommen sollte. Immer mehr Airlines müssen ihre Ergebnisprognosen revidieren.
 
Der internationale Airline-Verband IATA warnte vergangene Woche - noch vor der starken Ausbreitung in Italien - die Nachfrage werde in diesem Jahr um 0,6 Prozent sinken statt wie zuvor angenommen um knapp 5 Prozent wachsen. Airlines in der Region Asien-Pazifik müssten knapp 28 Mrd. Dollar (knapp 26 Mrd. Euro) weniger Umsatz befürchten, alle anderen rund 1,5 Milliarden Dollar.
 

Gewinnprognosen gekippt

In dieser Woche kippten bereits United Airlines und Air New Zealand ihre Gewinnprognosen. Der Chef von Scandinavian Airlines (SAS), Rickard Gustafson, sagte, wenn die Krankheitswelle auf die bis April laufende Wintersaison beschränkt bleibe, rechne er nur mit begrenzten Gewinneinbußen. Sollte es aber bis in die Sommermonate hinein gehen, könnte das gravierende Folgen für SAS und die gesamte Branche habe. Die Airline hielt trotz eines stark gestiegenen operativen Verlustes über den Winter am Gewinnziel von 3 bis 5 Prozent Rendite für das Gesamtjahr fest.
 
Air France KLM kalkuliert für das erste Quartal mit 150 bis 200 Millionen Euro weniger Betriebsergebnis. Der Konzern kündigte am Mittwoch an, nicht-kritische Investitionen zum Beispiel in Immobilien, neue IT oder Werbung zurückzufahren.
 
Die zweitgrößte australische Fluggesellschaft Virgin legt sieben Flugzeuge ihrer Billigmarke Tigerair still und kündigte an, die Kapazität im restlichen Geschäftsjahr um drei Prozent und im Folgejahr um fünf Prozent zu kürzen. Damit begegne die Airline der wachsenden Zahl von Stornierungen und sinkenden Buchungszahlen, erklärte Virgin-Chef Paul Scurrah. Personalabbau in Cockpit und Kabine seien möglich, ergänzte er.
 

Lufthansa-Gruppe schnürt Sparpaket

Die Lufthansa hat wegen der Flugausfälle durch die Coronavirus-Epidemie ein Sparpaket beschlossen, das auch für die Töchter Austrian Airlines (AUA) und Swiss gilt. Bei der Kernmarke Lufthansa werden Neueinstellungen ausgesetzt oder verschoben, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Auch durch unbezahlten Urlaub oder Teilzeit sollen Personalkosten gesenkt werden. Lehrgänge für neue Mitarbeiter an Bord wurden abgesagt.
 
Die Lufthansa hat ebenso wie die AUA bisher keine Angaben gemacht, wie stark sich die Flugstreichungen und Buchungsrückgänge auf das Ergebnis auswirken.
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