Aktivisten gegen Strabag-Bewerbung für AKW Mochovce

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Aktivisten von GLOBAL 2000 haben gegen die Bewerbung des heimischen Baukonzerns Strabag für den Ausbau der äußeren Hülle des slowakischen Kraftwerks Mochovce protestiert. "Die Beteiligung der Strabag wäre ein umweltpolitischer Skandal, denn Mochovce ist das zurzeit gefährlichste Atomkraft-Projekt Europas", kritisierte GLOBAL 2000-Sprecher Jens Karg.

Die Aktivisten wollen "alle uns zur Verfügung stehenden Mittel" einsetzen, um die "nukleare Gefährdung" Mitteleuropas zu verhindern. Die nach Angaben der Organisation rund 15 Aktivisten, von denen zwei Gasmasken und Schutzanzüge trugen, fanden sich um 10.00 Uhr vor der Konzernzentrale in Wien-Donaustadt ein. Von der Strabag gab es bisher keine Stellungnahme. "Das ist eine Büchse der Pandora, aus der nur Katastrophen kommen können. (...) Es kann sich nur um einen schlechten Witz handeln, wenn sich die Strabag an diesem Wahnsinn beteiligen will", so Karg.

Die Umweltschutzorganisation hofft nun, ihren Erfolg vom Vorjahr wiederholen zu können. Damals hatten AKW-Gegner und Umweltorganisationen Monate lang gegen eine indirekte Finanzierung des Ausbaus des AKW Mochovce durch die Erste Bank (über einen 800-Mio.-Euro-Kredit europäischer Banken) protestiert. Die Erste Bank bestätigte schließlich schriftlich, dass ihr Kredit nicht für Atominvestitionen verwendet werde.

Entscheidung soll in Kürze fallen

Seit drei Jahren bemühe sich der Baukonzern gemeinsam mit einem italienischen Partner um den Auftrag, hieß es von einem Strabag-Sprecher, der die Bewerbung bestätigte. Laut "Kronen Zeitung" liegt das Strabag-Angebot "deutlich unter den beiden anderen Interessenten", die Entscheidung soll "in den kommenden Tagen oder Wochen fallen".

Mit dem Ausbau des Kernkraftwerks in Mochocve wurde bereits 1986 begonnen. 1992 wurden die Bautätigkeiten aus finanziellen Gründen eingestellt. Block 3 soll Ende 2012, Block 4 Mitte 2013 in Betrieb gehen.

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