Die neue Generation umweltfreundlicher und treibstoffsparender Hybridfahrzeuge machen ein neues Equipment für die Wartung notwendig. Der steirische Kfz-Diagnosespezialist AVL DiTest hat nun für Volkswagen spezielle Messtechnik-Module konzipiert, die zurzeit ausgeliefert werden. Jetzt ist der Wolfsburger Konzern als einer der ersten Automobil-Produzenten dabei, seine Vertragswerkstätten mit Hilfe der AVL-DiTest auch für das Service von Hybridfahrzeugen auszurüsten.
AVL DiTest entwickelt in Graz und mit der deutschen Tochter in Fürth die automotive Hybrid-Messtechnik und übernimmt damit "eine Vorreiterrolle im Werkstattausrüster-Markt", hieß es in einer Aussendung des Unternehmens. Gerald Lackner, Chef des Fahrzeugdiagnostik-Anbieters, skizziert die neuen Herausforderungen für die Werkstätten, die auch mit Sicherheit am Arbeitsplatz zu tun haben: "Die Techniker in den Pkw-Werkstätten hatten es bisher nur mit Spannungen von etwa 12 Volt zu tun. Bei der Reparatur von Hybridfahrzeugen arbeiten sie jedoch an Systemen, die Spannungen von mehreren Hundert Volt führen. Ein Stromschlag kann da durchaus lebensgefährlich sein." AVL DiTest wird daher ein Gerät zur Messung der Isolationsfestigkeit entwickeln.
Der VW-Auftrag ist für AVL DiTEST Startschuss zum Ausbau der Hybrid-Messtechnik in den Bereichen Wartung, Fehlersuche und Service, so Lackner. Gemeinsam mit den bereits in Auslieferung befindlichen Messtechnik-Modulen für konventionelle Fahrzeuge und dem Entwicklungsauftrag für die Hybrid-Messtechnikgeräte beläuft sich das erwartete Geschäftsvolumen mit VW auf einen zweistelligen Euro-Millionenbetrag.
Die AVL DiTest gehört zur Gruppe des Grazer Motorenentwicklers AVL-Gruppe und beschäftigt über 200 Mitarbeiter, davon rund 80 in Österreich. Zu den Kunden zählen Automobilhersteller wie VW, BMW oder Daimler sowie große Prüfanstalten. 2008 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 43 (nach 38 Mio.) Euro.