Die Rezession hat in Deutschland im ersten Halbjahr tiefe Spuren am Bau hinterlassen. Die Baugenehmigungen sowohl für Wohnungen als auch für Büros und Fabrikgebäude brachen kräftig ein, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Bei den Nichtwohngebäuden war das Minus sogar mit 24,5 Prozent so stark wie noch nie seit der Wiedervereinigung.
Wichtigster Grund dafür war die Investitionszurückhaltung der Unternehmen, die über ein Viertel weniger bauten. Die öffentlichen Bauherren steigerten dagegen das Bauvolumen um 14,9 Prozent. Auch der Wohnungsbau ging kräftig zurück. Insgesamt sank die Zahl der Baugenehmigungen hier um 8,1 Prozent auf 80.700.
Bereits 2008 wurden in Deutschland so wenig neue Wohnungen fertiggestellt wie nie zuvor in der Nachkriegszeit. Der Branchenverband HDB erwartet für dieses Jahr ein weiteres Umsatzminus auf dem Wohnungsmarkt. Der Auftragsschwund im deutschen Baugewerbe hatte sich zwar zuletzt erheblich verlangsamt, die Nachfrage ist aber seit Oktober 2008 rückläufig.